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Spionageaffäre bei BBVA zieht Kreise

Von Thilo Schäfer, Madrid Börsen-Zeitung, 17.1.2019 In der schlagzeilenträchtigen Spionageaffäre bei der spanischen Großbank BBVA wächst der Druck auf Francisco González, den Ehrenvorsitzenden des Instituts. González, der sich Ende 2018 nach mehr...

Spionageaffäre bei BBVA zieht Kreise

Von Thilo Schäfer, MadridIn der schlagzeilenträchtigen Spionageaffäre bei der spanischen Großbank BBVA wächst der Druck auf Francisco González, den Ehrenvorsitzenden des Instituts. González, der sich Ende 2018 nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze von Spaniens zweitgrößter Bank in den Ruhestand verabschiedet hatte, soll in den Jahren 2004 und 2005 zahlreiche Unternehmer, Politiker und Journalisten ausspionieren haben lassen, um eine sich abzeichnende feindliche Übernahme des Kreditinstituts abzuwehren. Dabei bediente er sich der Dienste eines ehemaligen Polizeikommissars namens José Manuel Villarejo, der wegen schmutziger Privatgeschäfte in Untersuchungshaft sitzt (vgl. BZ vom 12. Januar). González soll aussagenDie spanische Börsenaufsicht CNMV geht inzwischen den Vorwürfen nach, wie auch der Nationale Gerichtshof im Rahmen der Ermittlungen gegen Villarejo in einer Vielzahl von Fällen. Die Linkspartei Podemos forderte, dass González im Parlament zu der Affäre aussagen soll, wie auch seine damalige Nummer 2, José Ignacio Goirigolzarri, der heute Vorsitzender der verstaatlichten Bankia ist. Dieser beteuerte bereits, von der Spionage nichts gewusst zu haben.Carlos Torres, der González an der Spitze von BBVA abgelöst hat, räumte nun in einer Nachricht an die Mitarbeiter der Bank die Existenz der damaligen Geschäftsbeziehungen zu Villarejo ein. Die interne Untersuchung habe aber noch keine konkreten Hinweise auf Spionage aufgedeckt. “Wir sind alle erschüttert”, schrieb Torres.