Staatliche Sberbank plant Rekorddividende

Russische Bank schüttet 43 Prozent des Gewinns aus

Staatliche Sberbank plant Rekorddividende

est Moskau – Die Sberbank hat nach zwei Jahren steigender Gewinne auch das erste Quartal mit einem Ergebnisplus abgeschlossen. Wie das staatliche Geldinstitut am Dienstag bekannt gab, lag der Überschuss bei 226,6 Mrd. Rubel (3,14 Mrd. Euro). Das entspricht einem Anstieg um 6,8 % gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres und um 28,6 % gegenüber dem Vorquartal. Die Einnahmen aus dem Zinsgeschäft betrugen 337,5 Mrd. Rubel, was einer Verbesserung um lediglich 1,2 % entspricht.Rückläufig war die Eigenkapitalrendite, die von 24,2 % im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 22,9 % fiel. Und auch das Kreditportfolio schrumpfte leicht um 1,2 % auf 20,82 Bill. Rubel. Dies lag vor allem an den um 3,4 % zurückgegangenen Unternehmenskrediten. Das Retailgeschäft wuchs um 3,5 %. Staat fordert 50 ProzentSchon vor zwei Wochen hatte Sberbank-Chef Herman Gref erklärt, für das Vorjahr 361,3 Mrd. Rubel oder 16 Rubel je Aktie als Dividende ausschütten zu wollen, was im Quartalsbericht nun bestätigt wurde. Es ist dies nicht nur ein Rekord in der Firmengeschichte, sondern auch die höchste Ausschüttung von allen russischen Unternehmen. Gemessen am Vorjahresgewinn von 831,7 Mrd. Rubel kommt dies einer Ausschüttungsquote von 43 % gleich. 2017 hatte die Quote noch 36,2 % betragen. Damals war der Plan beschlossen worden, die Dividendenquote binnen dreier Jahre auf die vom Staat geforderten 50 % zu erhöhen.Mit ihren über 110 Millionen Kunden steht die Sberbank für 28,7 % der landesweiten Bilanzsumme. Die Rolle als Branchenprimus ist in den vergangenen Jahren im Zuge der Branchenkonsolidierung ständig gewachsen. Die Geschäftsentwicklung der Sberbank ist demnach auch symbolisch für den gesamten Sektor.Dieser dürfte 2019 einen Gewinn von 1,3 bis 1,6 Bill. Rubel erzielen, prognostizierte die Ratingagentur S&P vor drei Wochen in einem Bericht. Im Vorjahr hatte er 1,34 Bill. Rubel betragen, was gegenüber 2017 eine Steigerung von 70 % war. Den rapiden Zuwächsen von damals gingen zwei Jahre Wirtschaftskrise voraus. Nun also kühlt der Markt deutlich ab, das Wachstum der russischen Wirtschaftsleistung wird 2019 nur an die 1,5 % betragen, nachdem es 2018 überraschende 2,3 % erreicht hatte.Die Kreditqualität soll laut S&P-Prognose aber noch ein bis eineinhalb Jahre auf dem jetzigen Niveau bleiben. Im Bereich der Firmenkredite wird für 2019 ein Plus von 10 % vorhergesagt, bei Privatkrediten, die 2018 um 22 % zugelegt hatten, eine Verlangsamung um bis zu 15 bis 17 %.