WERTBERICHTIGT

Staatsfonds statt Provisionsverbot

Börsen-Zeitung, 16.11.2019 Seit Jahren pochen die Verbraucherzentralen auf ein Verbot von Vertriebsprovisionen, mit denen der Verkauf von Finanzprodukten bislang in Schwung gehalten wird. Jetzt ändert sich der Fokus, denn innerhalb der Grünen und in...

Staatsfonds statt Provisionsverbot

Seit Jahren pochen die Verbraucherzentralen auf ein Verbot von Vertriebsprovisionen, mit denen der Verkauf von Finanzprodukten bislang in Schwung gehalten wird. Jetzt ändert sich der Fokus, denn innerhalb der Grünen und in Teilen der CDU ist die Idee eines öffentlichen Fonds populär, der fast jeden, der nicht aktiv widerspricht, automatisch an einer aktienorientierten Kapitalanlage zu geringen Kosten beteiligen würde. Vor wenigen Tagen erst hatte der grüne EU-Parlamentarier Sven Giegold mit Vertretern der Finanzbranche auf einer Konferenz der BaFin über das Konzept gezankt. Auch die Verbraucherzentralen richten nun den Blick auf den öffentlichen Fonds, den sie ebenfalls als Instrument gegen die aus ihrer Sicht zu hohen Vertriebsprovisionen begreifen. Mit dem hessischen Finanzminister Thomas Schäfer hat sich nun ein CDU-Politiker der Rhetorik angeschlossen. Langsam zeichnet sich ab, dass ein öffentlicher Fonds, in welcher Form auch immer, früher oder später Realität sein wird. Trostpflaster für die Finanzbranche: Für ein Provisionsverbot fehlen politische Mehrheiten.jsc