Stabilität gibt es nicht gratis
Das Jahresende ist die Zeit, um Bilanz zu ziehen. Liest man die Studien, die derzeit zum deutschen Bankensektor so publiziert werden, kommt einen das kalte Grausen. Die Rentabilität! Die einst so stolze Branche ist nicht nur international weit abgeschlagen. Laut Beratungsgesellschaft Bain schaffen es die meisten Institute nicht einmal mehr, ihre Kapitalkosten wieder hereinzuholen. Da mag sich mancher mit Wehmut an das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 % erinnern, das Josef Ackermann einst der Deutschen Bank verordnete. Oder? Wer nicht gerade auf der Suche nach einem lukrativen Beratungsmandat ist, vermutlich eher nicht. Dass die Banken heute so wenig verdienen, ist ja nicht nur dem schwachen Zinsniveau oder einem schlechten Kostenmanagement geschuldet. Es sind auch die enormen Kosten der Regulierung, die der Branche aufgebürdet wurden, um die Allgemeinheit vor den Kosten künftiger Krisen zu schützen. Wer kritisiert, dass Sparkassen und Kreditgenossen ihren bilanziellen Spielraum nutzen, um einen zusätzlichen Risikopuffer zu schaffen, hat wenig gelernt. lee