Jahresbilanz

Evangelische Bank verbessert Ergebnis

Die Evangelische Bank hat 2022 mehr neue Kredite vergeben und das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Für 2023 avisiert das genossenschaftliche Spezialinstitut einen leichten Ergebnisrückgang.

Evangelische Bank verbessert Ergebnis

Die Evangelische Bank hat sich im Geschäftsjahr 2022 operativ verbessert. Wie die zum genossenschaftlichen Finazverbund zählende Kirchenbank auf Anfrage mitteilte, stieg das Betriebsergebnis vor Bewertung verglichen mit dem Vorjahr um mehr als ein Drittel (35,4%) auf knapp 45 Mill. Euro. Der Erfolg, so Vorstandschef Thomas Katzenmayer, beruhe im Wesentlichen auf Verbesserungen beim Zins- und Provisionsergebnis, die um 7,5% auf 99 Mill. Euro bzw. um fast 50% auf 23,1 Mill. Euro zulegten. Zwar stieg auch der Verwaltungsaufwand, doch die Kostenquote der Bank fiel 2022 mit 63,2 (i.V. 69,6)% günstiger aus als im Jahr zuvor.

Trotz der Herausforderungen infolge des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen, stark steigender Inflationsraten und der Zienswende der Notenbanken hane man 2022 eine “insgesamt zufriedenstellende geschäftliche Entwicklung” erreicht, sagte Katzenmayer. Besser als erwartet entwickelte sich den Angaben zufolge das Bewertungsergebnis. Nennenswerte Abschreibungen auf Wertpapiereigenanlagen infolge der Zinswende der Europäischen Zentralbank habe man nicht zu verzeichnen, so die Bank, die mit einer 2022 um 0,8% auf 8,55 Mrd. Euro erhöhten Bilanzsumme zu den 20 größten der bundesweit noch 735 genossenschaftlichen Primärbanken gehört. In Teilen seien Wertpapiere der Liquiditätsreserve in den Anlagebestand umgewidmet und damit zum gemilderten Niederstwertprinzip bewertet worden. Das Betriebsergebnis nach Bewertung verbesserte sich im Berichtsjahr den Angaben zufolge um 75% auf 43,9 (25,1) Mill. Euro.

Die Spezialbank für Kunden aus Kirche, Diakonie, Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie für private Kunden sagte knapp 1,02 Mrd. Euro an neuen Krediten zu – 2021 waren es rund 842 Mill. Euro. Das Kreditvolumen insgesamt steigerte die Evangelische Bank um 1,6% auf 5 Mrd. Euro. Das außerbilanzielle Geschäft sank 2022 um 7,9% auf 8,6 Mrd. Euro, das betreute Kundenanlagevolzumen um 7,2% auf 15,1 Mrd. Euro.

Dieses Ergebnis habe die Planvorgaben weitgehend erreicht und sei zufriedenstellend. „Unsere guten Ergebnisse der vergangenen Jahre und unsere erfolgreiche nachhaltige Ausrichtung sowie die Zeichnung weiterer Geschäftsguthaben haben dazu beigetragen, dass wir unser Eigenkapital auch in diesen herausfordernden Zeiten stärken konnten“, sagte Vorstandschef Katzenmayer. Die Bank verfüge über “optimale Voraussetzungen, um im Kredit- und Einlagengeschäft weiter zu wachsen“. Die Kernkapitalquote lag Ende 2022 bei 13,0 (11,5)%. Die Erhöhung der Geschäftsguthaben betrage 53,9 Mill. Euro, so das Institut. Für 2023 stellt die Kirchenbank bei einem “tendenziell unveränderten” Zinsüberschuss ein etwas geringeres Betriebsergebnis vor Bewertung in Aussicht.

Evangelische Bank verbessert Ergebnis

Kaum Abschreibungen bei Wertpapieren – Verhaltene Prognose für das laufende Jahr

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Carsten Steevens, Hamburg