ZUR PERSON

Stille Größe

mic - Abitur mit Bestnote, Wirtschaftsstudium mit Auszeichnung, eine Karriere vom Feinsten mit einem Aufstieg zum Co-Vorstandschef von Generali, Vater zweier Kinder, Präsident und Finanzier einer Stiftung für schwerkranke Kinder sowie ausdrucksstark...

Stille Größe

mic – Abitur mit Bestnote, Wirtschaftsstudium mit Auszeichnung, eine Karriere vom Feinsten mit einem Aufstieg zum Co-Vorstandschef von Generali, Vater zweier Kinder, Präsident und Finanzier einer Stiftung für schwerkranke Kinder sowie ausdrucksstark in fünf Sprachen: Wer das Büro von Sergio Balbinot in der Münchner Innenstadt betritt, der könnte aufgrund der Biografie des heutigen Allianz-Vorstands erwarten, sich mit einem Alphatier samt entsprechendem Gehabe zu konfrontieren. Er trifft stattdessen: einen Menschen, der still auftritt, extrem gut zuhören kann und ausgleichend wirkt – seine weitreichende Versicherungs- und Managementkompetenz also zurückhaltend einsetzt.Der Wechsel des Italieners Balbinot in den Allianz-Vorstand Anfang 2015 hatte die Branche überrascht. Ein langjähriger Generali-Co-CEO reiht sich ein als einfaches Vorstandsmitglied und wagt einen Neustart? Balbinot kann das. München war ihm etwas vertraut, unter anderem weil er von 1983 bis 1986 für die Generali-Tochter Deutscher Lloyd in Bayern arbeitete. Und: Ein schlechter Fußballstandort ist München schließlich nicht. Im Büro von Balbinot, dessen Wände fast flächendeckend geschmückt sind mit signierten Fußball-Trikots, ist auch der FC Bayern mit einem Leibchen vertreten.Über Stationen in der Generali- Konzernzentrale sowie in Zürich und Paris sowie übergreifenden Funktionen in der Konzernführung stieg er im Jahr 2002 zum Co-Chef mit Verantwortung für das Auslandsgeschäft auf. Von 2012 bis 2014 war er gruppenweit Versicherungsvorstand. Obwohl er 2015 zur Allianz gewechselt war, wurde er 2016 als Kandidat für die alleinige Generali-Führung gehandelt.Für die Münchner verantwortet Balbinot ein extrem großes regionales Portfolio. Anfangs führte er “nur” das Geschäft in West- und Südeuropa, im September 2015 kam der Nahe Osten samt Nordafrika und Indien hinzu, und seit Januar 2017 ist auch die Region Asien-Pazifik dabei. Generali hatte er einst in China positioniert, nun ist ihm dies auch mit der Allianz gelungen. Der Vertrag des 61-Jährigen bei der Allianz läuft bis Ende 2020. Die Regelaltersgrenze hat die Allianz auf 62 Jahre festgelegt.