Strategie für Postbank nimmt Kontur an
Strategie für Postbank nimmt Kontur an
Deutsche Bank erläutert den Zwei-Marken-Ansatz – App steht im Mittelpunkt
wbr Frankfurt
Nach der Vorstellung der grundsätzlichen Strategie und des Abschlusses der Tarifverhandlungen hat die Deutsche Bank jetzt konkretere Pläne für die Umgestaltung der Postbank präsentiert. Dabei wurde auch herausgearbeitet, wie sich die Kundengruppen der zwei Marken Deutsche Bank und Postbank voneinander abgrenzen.
Auf dem Retail-Bankentag der Börsen-Zeitung in Frankfurt skizzierte Dominik Hennen, verantwortlich für den Bereich Personal Bank bei der Deutsche-Bank-Gruppe, die Veränderungen für die Postbank, die er als „disruptiv“ bezeichnete.
App wird aufgerüstet
Für die digital aktiven Kunden der Postbank werde künftig der erste Zugangsweg nicht das Online-Banking, sondern die App sein. Die bestehende App werde dazu schrittweise erheblich aufgerüstet. Darüber hinaus werden Standorte für Videoberatungen aufgebaut. Im Gespräch mit den Gewerkschaften ist hier eine Zahl von bis zu neun solcher Zentren vereinbart. Besprochen wurden auch Profile für Mitarbeitergruppen, da sich durch die Änderungen bei der Postbank auch die Anforderungen ändern. Hennen war Verhandlungsführer in den Tarifrunden.
Beschlossen ist für die Postbank, die auf rund 12 Millionen Kunden kommt, auch eine weitere Reduktion der Filialen auf 320. Um dies zu begleiten, wird die Digitalisierung der Filialen, der Ausbau der Funktionalitäten der App sowie die Entwicklung von Angeboten wie digitalen Sprechstunden für Kunden vorangetrieben, berichtet Hennen, der seit September 2023 bei der Deutschen Bank die neu geschaffene Position der Geschäftsbereichsleitung Personal Banking übernommen hat. Durch den Fokus auf „digital first“ dürften künftig auch manche Postbankfilialen anders aussehen. Eine Änderung des Logos sei aber nicht angedacht.
Deutsche Bank fokussiert auf Filiale
Im Vergleich zur Postbank ist der erste Zugangsweg bei der Deutschen Bank die Filiale, auch wenn für alle Dienstleistungen und Produkte eine digitale Plattform bereitstünde. Ein Unterschied sei auch, dass anders als bei der Postbank bei der Deutschen Bank für die Kunden nicht die App der Dreh- und Angelpunkt sein werde.
Das Angebot bei der Deutschen Bank teile sich in den höherwertigen Bereich Private Banking und Wealth Management, während die Kundengruppe der Postbank als Personal Banking beschrieben wird. Inklusive Postbank kommt die Deutsche Bank auf 19 Millionen Privatkunden.
Kundenzufriedenheit steigt wieder
Angesprochen auf die technischen Probleme bei der Postbank in den vergangenen Monaten, sagte Hennen, dass das Thema nun abgeschlossen sei und sich Kundenzufriedenheit und Erreichbarkeit normalisiert hätten.
Generell will die Bank bei den Privatkunden in die Mitte der Gesellschaft zurückkommen und dabei auch vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen und der mit dem demografischen Wandel verbundenen Sorge um die Rente die Kunden begleiten.