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Subprime-Kreditexperte wirbt um britische IPF

Basepoint bietet 490 Mill. Pfund für die britische International Personal Finance. Großen Aktionären reicht das offenbar nicht.

Subprime-Kreditexperte wirbt um britische IPF

Subprime-Kreditexperte Basepoint
wirbt um britische IPF

Aktionäre halten Angebot angeblich für zu niedrig

hip London

Basepoint Capital will die britische International Personal Finance (IPF) für 490 Mill. Pfund von der Börse nehmen. Doch wie der „Telegraph“ berichtet, ist das Angebot des US-Subprime-Kreditexperten einigen Großaktionären nicht hoch genug. Der Board empfahl die Offerte. Angeblich wird die Rebellion vom Assetmanager Artemis angeführt, der 9% an der Gesellschaft hält.

Setzt sich Basepoint durch, würde ein weiterer mittelgroßer Finanzdienstleister vom Kurszettel der London Stock Exchange verschwinden. In den vergangenen Monaten wurde bereits der Autoversicherer Direct Line von Aviva übernommen. Der Pfandleiher H&T ging an Firstcash Holdings. Nationwide schluckte im Sommer 2024 Virgin Money. Ebenfalls im vergangenen Jahr sicherte sich ein von CVC Capital Partners geführtes Konsortium die Investmentplattform Hargreaves Lansdown.

Niedrige Bewertungen locken

Niedrige Bewertungen machen börsennotierte britische Gesellschaften für Finanzinvestoren und strategische Käufer aus dem Ausland attraktiv.

Den IPF-Aktionären winken bislang 220 Pence pro Aktie. Hinzu kommt die Zwischendividende von 3,8 Pence, die im Falle einer Übernahme noch ausgezahlt würde. Der Gesamtwert des Angebots entspräche einer Prämie von rund einem Viertel auf den Schlusskurs des letzten Handelstages vor Bekanntwerden des Kaufinteresses der New Yorker. Nach Fristverlängerung durch die Aufsicht hat Basepoint noch bis zum 24. September Zeit, ein verbindliches Angebot abzugeben.

„Finanzielle Inklusion“

IPF wurde 2007 von Provident Financial ausgegliedert und an die Londoner Börse gebracht. „Eine bessere Welt durch finanzielle Inklusion aufbauen“ lautet das Motto des Unternehmens, das Menschen Geld leiht, die von einer Bank keinen Kredit bekommen würden. Den Großteil seines Geschäfts macht es in osteuropäischen Ländern wie Polen und Ungarn. Im ersten Halbjahr stieg sein Vorsteuerergebnis um 37% auf 49,9 Mill. Pfund.

IPF lässt sich von Stephens beraten. Peel Hunt und Panmure Liberum fungieren als Corporate Broker. Basepoint nimmt die Dienste von Jefferies und Deutsche Bank in Anspruch.