Süddeutsche Aktienbank wird abgewickelt
igo Stuttgart – Die Süddeutsche Aktienbank ist insolvent. Das Institut hat Ende Juli die Finanzaufsicht BaFin über den Ausstieg des Großaktionärs IARI Internationale Aktien und Rohstoff GmbH und die damit einhergehende drohende Zahlungsunfähigkeit unterrichtet. IARI habe dem Vorstand mitgeteilt, ihr Aktienpaket verkauft zu haben und die Bank nicht mehr finanziell unterstützen zu wollen. Am 1. August reichte die BaFin beim Stuttgarter Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein.Die 2005 als SAB Projekt AG gegründete Bank war zunächst auf Kapitalmarkttransaktionen und Börsengänge spezialisiert. Bis 2015 hielt die Beteiligungsgesellschaft KST 25 % an der Bank, weitere Anteilseigner waren die damaligen Vorstände Wolfgang Rück, Hartwig Traber und Volker Wild. 2015 übernahm dann IARI 75 % der Aktien, darunter die von KST. Sie sollen für 3,3 Millionen der insgesamt 4,4 Millionen Aktien 1,50 Euro je Anteilschein gezahlt haben. Zu den Eignern der Beteiligungsgesellschaft – es soll sich um 15 Unternehmen und Privatpersonen handeln – erteilte IARI keine Auskunft (vgl. BZ vom 12. August 2015). Als IARI-Vertreter zog Jan Torsten Schmieling als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Aktienbank ein. Schmieling war früher für die Deutsche Oel & Gas tätig. Gegen die mit dieser Firma verbundene Energy Capital Invest (ECI) und ihren Geschäftsführer Kay Rieck liegen Schadenersatzklagen von Anlegern vor.Eine Anlegerklage ist auch ein Auslöser der Insolvenz der Aktienbank. Zuletzt verlor die Bank laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Martin Mucha einen Prozess. Der Kläger soll die Vollstreckung bereits eingeleitet haben. Die Bank hatte schon bei der Übernahme wegen Rückstellungen für Prozessrisiken Verluste von über 50 % des Eigenkapitals angesammelt. Mucha hat die Bankenzulassung inzwischen an die BaFin zurückgegeben und arbeitet sich in den Fall ein. Offen ist etwa, an wen IARI die Aktien verkauft haben will.