SV Versicherung trotz hoher Schäden auf Kurs
igo Stuttgart – Die Sparkassen-Versicherung (SV) hat ihrem Finanzvorstand Roland Oppermann zufolge “finanziell ein gutes bis sehr gutes Jahr” hinter sich. In der Gebäudeversicherung erwartet die SV für 2018 auf Basis ungeprüfter Zahlen erstmals ein Ergebnis von mehr als 50 Mill. Euro nach zuvor 49,6 Mill. Euro. In der Lebensversicherung sei aufgrund eines Steuereffekts ein Ergebnis leicht über dem Vorjahr zu erwarten. Auf Holding-Ebene ergebe dies “ein Ergebnis, das unseren Aktionären eine höhere Dividende bringen wird”, so Oppermann im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das Konzernergebnis lag im schadensarmen Jahr 2017 bei 282 Mill. Euro. Allerdings bilanziert der Versicherer der Sparkassen-Finanzgruppe 2018 nach HGB und nicht mehr nach IFRS. Die vollständigen Zahlen legt die SV traditionell Anfang Mai vor. In der Gebäudeversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 3,1 % auf 1,56 Mrd. Euro. In der Lebensversicherung gingen die Beiträge indes um 8,7 % auf 1,57 Mrd. Euro zurück, maßgeblich durch einen Rückgang bei den Einmalbeiträgen. Insgesamt sanken die Beitragseinnahmen damit um 3,2 % auf 3,13 Mrd. Euro.Das Sturmtief “Burglind” und der Orkan “Friederike” sorgten in der Gebäudeversicherung für Schäden von 58 Mill. Euro. Insgesamt lagen die Unwetterschäden bei 176,7 Mill. Euro nach 95,8 Mill. Euro im Vorjahr. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich daher von 82,7 % auf 91,2 %. Der Branchenschnitt wird bei 96 % erwartet.Bei den Kapitalanlagen erwartet Oppermann ein gutes Ergebnis, das allerdings durch die seit September gültige Änderung bei der Berechnung der Zinszusatzreserve unter dem Vorjahreswert von 984 Mill. Euro liegen wird. Die Änderung habe dafür gesorgt, dass die SV kaum Bewertungsreserven auflösen musste. Die Nettoverzinsung in der Lebensversicherung sank von 4,2 % auf 2,6 %, was im derzeitigen Umfeld “eine Normalisierung” darstelle.Für 2019 erwartet die SV Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung und eine sehr gute Entwicklung in der betrieblichen Altersversorgung, auf die 2018 bereits ein Drittel des Neugeschäfts in der Lebensversicherung entfallen war. Oppermann erwartet vor allem aus dem Betriebsrentenstärkungsgesetz einen Nachfrageschub, über das sich Arbeitgeber 2018 vor allem informiert hätten. Gleichzeitig zeichne sich ab, dass in diesem Bereich mit stark standardisiertem Geschäft und entsprechend geringen Margen Effizienz immer wichtiger werde. Die SV will das über ein im Januar eingeführtes Portal erreichen, in dem alle Anträge eines Arbeitgebers hinterlegt sind und über das Änderungen und Meldungen einfach vorgenommen werden können.