WERTBERICHTIGT

UBS zwischen Baum und Borke

Börsen-Zeitung, 24.7.2019 Es ist wie verflixt: Da hat sich die UBS im zweiten Quartal nach verpatztem Auftakt berappelt und vermeldet das stärkste saisonale Abschneiden seit Jahren. Doch statt Anerkennung für die Leistung, auf der Kostenseite (-7 %)...

UBS zwischen Baum und Borke

Es ist wie verflixt: Da hat sich die UBS im zweiten Quartal nach verpatztem Auftakt berappelt und vermeldet das stärkste saisonale Abschneiden seit Jahren. Doch statt Anerkennung für die Leistung, auf der Kostenseite (-7 %) ruckzuck gegengesteuert zu haben, hagelt es Kritik für den gedämpften Geschäftsverlauf in der wichtigsten Sparte Global Wealth Management (GWM). Denn selbst dort kam es zur Kontraktion im Nettozinsergebnis, was CEO Sergio Ermotti darüber sinnieren ließ, dass mit dem Wechsel der Zinserwartungen (danke Draghi!) weitere Einbußen bei den Einnahmen verbunden sind. Diese Bürde beim “top line growth” verlangt nach zusätzlichen Einschnitten bei den Ausgaben, was den Spielraum für Wachstumsmaßnahmen einengt. Die “strategic review” im Herbst dürfte ein wenig karger ausfallen als es Ermotti recht wäre – nicht auszuschließen, dass die Schweizer nach Deutsche Bank und Unicredit die Nächsten sind, die Stellen streichen. Die UBS agiert dabei aus einer Position der relativen Stärke – dem Zinsumfeld müssen alle zunehmend Tribut zollen. bg