Union Investment hält Rekordkurs
Die Fondsgesellschaft Union Investment bleibt in der Erfolgsspur. Das verwaltete Vermögen erreicht einen neuen Höchststand, angetrieben vor allem vom Interesse der Institutionellen. Vorstandschef Hans Joachim Reinke fordert eine “Evolution des Sparens” der Deutschen.sto Deidesheim – Die Union Investment blickt auf ein starkes Geschäftshalbjahr 2014 zurück. Wie der Vorstandsvorsitzende der Fondsgesellschaft, Hans Joachim Reinke, berichtete, kletterten die Assets under Management auf einen neuen Höchststand von 219 Mrd. Euro. Dies waren 10,7 % mehr als vor Jahresfrist. Vor allem Anlegergelder von Großinvestoren trieben die Geschäfte des Asset Managers der Kreditgenossen an.Die Profiinvestoren legten netto 4,5 Mrd. Euro neu an nach 4,0 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2013. Das Interesse der Privatkunden fiel mit 2,4 Mrd. Euro nach 2,7 Mrd. Euro etwas schwächer aus, so dass der Gesamtabsatz von 6,7 auf 6,9 Mrd. Euro kletterte. Allein für die institutionellen Investoren betreut die Gesellschaft derweil rekordhohe 121 Mrd. Euro.”Im Privatkundengeschäft konnten wir eine Normalisierung bei den Immobilienfonds beobachten, die im vergangenen Jahr von einem Schlussverkauf profitiert hatten”, erläuterte Reinke den leichten Rückgang bei den Kleinanlegern. 2013 hatten die Immobilienprodukte kurz vor Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB), des neuen Grundgesetzes für die Fondsbranche, davon profitiert, dass die Anleger sich noch die alten, besseren Anlagebedingungen zunutze machen wollten. Damals hatten die Immobilienfonds der Union Investment einen Nettoabsatz von 1,7 Mrd. Euro verzeichnet, während es im laufenden Turnus nur noch 893 Mill. Euro waren.Damit bleibt aber das Anlegerinteresse an dieser Kategorie trotz der restriktiveren Bedingungen nach Darstellung Reinkes unverändert groß. Zugleich werde aber die Auswahl an hochwertigen Immobilien immer enger. “Das macht es schwieriger, die Liquidität mit den Investitionsmöglichkeiten im Gleichgewicht zu halten”, so Reinke, der ankündigte, dass der “UniImmo: Deutschland” von Freitag (25. Juli) an keine Anteilscheine mehr ausgibt.Ansonsten waren bei Privatanlegern besonders die Multi-Asset-Fonds der Marke “PrivatFonds” gefragt, die 2,0 nach 1,1 Mrd. Euro einsammelten. Ihr Bestand konnte sich auf 6,3 Mrd. Euro mehr als verdoppeln. Gefragt waren weiterhin Sparpläne und das Riesterprodukt “UniProfiRente”. “Alarmierender Status quo”Reinke zeigte sich unzufrieden mit dem Sparverhalten der Deutschen, die vor allem auf Spargelder bei Banken mit mickrigen Zinsen, Versicherungen und Anleihen setzten, um für den Lebensabend vorzusorgen. Dies aber bringe eine viel zu geringe Rendite. “Das ist ein alarmierender Status quo.”Auch wenn ein gewisses Umdenken zu erkennen sei, setzten nach wie vor zu wenige Bundesbürger auf chancenreichere Anlagen wie die Aktie, monierte der Union-Investment-Chef. Dabei hält er angesichts der immer größer werdenden Sparlücke durch die niedrigen Zinsen, wegen sich verändernder Erwerbsbiografien und anderer Erwartungen an das Rentnerdasein eine “Evolution des Sparens” für dringend notwendig. “Die Deutschen sparen zwar, sie bilden aber kein Vermögen.” Nur wer sein Vermögen breit anlege, könne aber seinen Wohlstand sichern.Nicht nur die Fondsgesellschaften sieht Reinke in der Pflicht, hier Aufklärung zu leisten, sondern “das ist eine dringende sozialpolitische Aufgabe”. Die Asset Manager seien in der Lage, den Menschen beim Vermögensaufbau zu helfen, “wir bräuchten aber mehr politische Unterstützung”.Zur Gewinnentwicklung im laufenden Jahr machte die Union Investment auch auf Anfrage keine Angaben, wie es sonst üblich ist. Zur Begründung verwies Vorstandsmitglied Andreas Zubrod auf die kürzlich beendete Kapitalerhöhung des genossenschaftlichen Zentralinstituts und Mutterkonzerns DZ Bank, weswegen noch die Prospekthaftung gelte. Die Union Investment sei aber weiterhin “in hohem Maße profitabel”, ergänzte Zubrod.Aufatmen kann die Union Investment in puncto KAGB. Denn mit dem gestrigen Montag wurden die letzten zwei noch ausstehenden Lizenzen als Kapitalverwaltungsgesellschaften von der BaFin ausgestellt. Das vielschichtige Verfahren war seit dem 20. Januar anhängig. Nun ist sowohl das Immobilien- als auch das Wertpapiergeschäft konform mit den neuen Regeln.—– Wertberichtigt Seite 6