Union Investment kauft in Österreich zu
ski Frankfurt – Die zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörende Union Investment verstärkt sich mit zwei Zukäufen auf dem österreichischen Markt. Wie am Freitag in Kreisen der Volks- und Raiffeisenbanken zu hören war, übernimmt die Tochter der DZ Bank (Anteil rund 76 %, die WGZ Bank hält gut 20 %) von der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) die Volksbank Invest Kapitalanlagegesellschaft und deren Immobilienfondstochter Immo Kapitalanlage.Die beiden Fondshäuser mit Sitz in Wien mit knapp 50 Beschäftigten verfügen dem Vernehmen nach zusammen über Assets under Management in der Größenordnung zwischen 5 und 6 Mrd. Euro in mehr als 40 Investmentfonds. Union Investment kam per Ende März auf ein gemanagtes Vermögen von 252 Mrd. Euro in rund 1 100 Produkten und beschäftigt knapp 2 600 Mitarbeiter. Die Gruppe liegt damit nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von 12,3 % über alle Kategorien unter den deutschen Anbietern auf dem dritten Platz.Zum Kaufpreis, der für die österreichischen Gesellschaften fällig wird, lagen zunächst keine Informationen vor.Die österreichische Krisenbank ÖVAG, an der nach den jüngsten vorliegenden Angaben die DZ Bank zuletzt noch 3,8 % gehalten hatte, ist derweil Geschichte. Wie Reuters meldete, lief am Freitag um 12 Uhr die Banklizenz aus. Die lebensfähigen Teile übernahm die Volksbank Wien-Baden, der Rest des Instituts – ein Portfolio von 7 Mrd. Euro – wird mit Hilfe der Bad Bank Immigon abgebaut. Die europäischen Wettbewerbshüter und Bankenaufseher hätten den Weg zur Abwicklung frei gemacht, hieß es. An der Abbaubank soll das Spitzeninstitut der deutschen Kreditgenossen Berichten aus Wien zufolge weiter mit den genannten 3,8 % beteiligt sein.Die ÖVAG hatte sich mit einer rasanten Expansion am Balkan verspekuliert. Mehrmals musste das Spitzeninstitut des Volksbankensektors in der Alpenrepublik vom Staat gerettet werden, die Hilfen summierten sich auf 1,35 Mrd. Euro, so Reuters. 2014 fiel die Bank durch den Stresstest der EZB, die Eigentümer beschlossen die Abwicklung. Opportunistische StrategieUnion Investment nimmt mit den Zukäufen eine ansehnliche Expansionschance in einem Nachbarland und in der “genossenschaftlichen Verwandtschaft” wahr. Der Asset Manager war im Rahmen seiner bisher eher opportunistisch angelegten Auslandsstrategie bereits in der Vergangenheit in Österreich aktiv, im Wesentlichen auf der institutionellen Seite. Das verwaltete Vermögen betrug dort früheren Angaben zufolge rund 1 Mrd. Euro. Auch in einzelnen anderen europäischen Märkten gibt es Vertriebsaktivitäten. Eine Kapitalverwaltungsgesellschaft haben die Genossen im polnischen Warschau. In Hongkong sind sie mit 49 % an einem Joint Venture mit The Bank of East Asia beteiligt, der BEA Union Investment Management.