M&A

Schneider Electric greift nach US-Softwarekonzern Bentley Systems

Das US-Softwareunternehmen Bentley Systems stellt sich selbst zum Verkauf. An der Börse wird der Spezialist für Ingenieurs-Software mit 17 Mrd. Dollar bewertet. Einer der Interessenten ist der französische Konzern Schneider Electric.

Schneider Electric greift nach US-Softwarekonzern Bentley Systems

Softwarebranche vor Milliardendeal

US-Konzern Bentley Systems sucht Käufer – Schneider Electric zeigt Interesse

cru/jh/wü Frankfurt/München/Paris

In der Softwarebranche bahnt sich ein milliardenschwerer Bieterkampf um einen transatlantischen Megadeal an. Das US-Softwareunternehmen Bentley Systems stellt sich selbst zum Verkauf. Einer der Interessenten ist der französische Konzern Schneider Electric. Auch der Konkurrent Cadence Design Systems könnte zugreifen. Spekuliert wird über ein konkurrierendes Kaufinteresse von Siemens. Der deutsche Konzern war bis 2020 vier Jahre lang an Bentley beteiligt, hat den zeitweiligen 14-Prozent-Anteil aber dann an den eigenen Pensionsfonds übertragen und später verkauft. Siemens lehnte am Freitag einen Kommentar zu dem Thema ab.

Mit einem Börsenwert von Bentley bei rund 17 Mrd. Dollar würde es sich bei der Übernahme des Herstellers von Ingenieurs-Software aus Pennsylvania potenziell um den bis dato größten M&A-Deal in diesem Jahr mit europäischer Beteiligung handeln. Schneider Electric bestätigte in einer knappen Mitteilung, mit Bentley Systems im Hinblick auf eine mögliche strategische Transaktion zu sprechen. Die Gespräche befänden sich in einem vorläufigen Stadium und es gebe keine Gewissheit, dass einer Transaktion zugestimmt oder diese durchgeführt werde. Man werde keinen weiteren Kommentar dazu abgeben, bis eine Aktualisierung notwendig sei. In Paris gab die Schneider-Electric-Aktie am Freitag um zeitweise 2,4% nach.

Software ist einer der Wachstumstreiber des französischen Konzerns, dessen Ruder im Mai 2023 der Ex-Siemens-Manager Peter Herweck übernommen hat. So machten 2023 digitale Angebote 56% des Umsatzes von 35,9 Mrd. Euro aus. Der Anteil soll bis 2027 über 60% steigen. Software und digitale Dienstleistungen trugen 19% zum Umsatz bei, konnektierbare Produkte 28%.

Schneider Electric hatte 2017 für 3 Mrd. Pfund die Mehrheit der britischen Software-Gruppe Aveva übernommen und dann 2022 die verbleibenden 41%. Herweck hatte Aveva von 2021 bis zu seinem Wechsel zu Schneider Electric geleitet. Die Übernahme von Bentley Systems würde es dem CAC-40-Konzern ermöglichen, sich gegen Konkurrenten wie Siemens und Rockwell Automation zu verstärken.


Mehr zum Thema:

Software ist am M&A-Markt heiß begehrt

Projektmanagement-Softwarefirma Planisware startet mit Kurssprung in den Börsenhandel


Kommentar Seite 2
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.