Europa

Update für Target-Systeme droht weitere Verzögerung

Bei der Erneuerung der Infrastruktur für Wertpapierabwicklung T2S (Target2-Securities) und Zahlungsverkehr Target2 in Europa droht eine erneute Verzögerung.

Update für Target-Systeme droht weitere Verzögerung

bg Frankfurt – Bei der Erneuerung der Infrastruktur für Wertpapierabwicklung T2S (Target2-Securities) und Zahlungsverkehr Target2 in Europa droht eine erneute Verzögerung. Wie die Deutsche Bundesbank „Finanz-Szene“ bestätigte, ist die Vergabe von Aufträgen zur Fertigstellung des Projektes „vorübergehend“ ausgesetzt worden. Man habe „eine Überprüfung der Arbeiten im Rahmen der T2/T2S-Konsolidierung beauftragt“, heißt es. Das Projekt „Target2/T2S-Konsolidierung“ soll schon Ende 2022 den Betrieb aufnehmen, ursprünglich sollte schon Ende 2021 die Umsetzung beendet sein.

Dass es zu zeitlichen Verzögerungen bei solchen Mammutprojekten kommt, ist nicht ungewöhnlich – auch weil die angeschlossenen Institute aus Wertpapierabwicklung und Zahlungsverkehr ihre eigenen Systeme erst anschlussfähig machen müssen. Erschwerend für die Banken kommt hinzu, dass bereits andere Systemumstellungen vorbereitet werden müssen, wie für Swift und ISO20022, den breit verwendeten Messaging-Standard. Bei der T2/T2S-Konsolidierung ist es aber wohl auch so, dass die Kosten für Dienstleister aus dem Ruder laufen.

Bundesbank und EZB halten aber am Ziel der Live-Schaltung Ende 2022 fest. Auch TIPS, das System für Instant Payments, ist Teil des Projektes der Zusammenführung. TIPS ist elementarer Teil der European Payment Initiative (EPI), die ein Gegengewicht zu Big Tech bilden soll. Knapp 6 000 Geschäftsbanken sind an T2/T2S angeschlossen.