Bankenkrise

US-Präsident Biden will Banken strenger regulieren

Der amerikanische Präsident richtet sich nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank direkt an die Amerikaner. Europas Spitzenpolitiker sind um Beruhigung bemüht.

US-Präsident Biden will Banken strenger regulieren

rec Brüssel

US-Präsident Joe Biden hat sich nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank für strengere Regeln im Bankensektor ausgesprochen. Darum wolle er den Kongress und die Aufsichtsbehörden bitten, sagte Biden. In einer Ansprache am Weißen Haus wandte er sich auch direkt an die Bürger: „Die Amerikaner können Vertrauen haben, dass das Bankensystem sicher ist“, sagte Biden. „Ihre Einlagen werden da sein, wenn Sie sie benötigen.“

Der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) ist der größte einer amerikanischen Bank seit der Weltfinanzkrise 2008/09. Er ruft deshalb die Politik auf den Plan – auch in Europa. Am Rande des regulären Treffens der Euro-Finanzminister waren Europas Spitzenpolitiker bemüht, Sorgen vor einem Flächenbrand auf den Finanzmärkten zu zerstreuen.

„Wir sehen im Moment kein spezifisches Ansteckungsrisiko in Europa“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Natürlich beobachte die EU-Kommission die Lage in engem Kontakt mit der Europäischen Zentralbank (EZB) genau. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält die Lage für stabil. Unter Verweis auf die Finanzaufsicht BaFin sagte Lindner, an der Stabilität hätten diese Institutionen keinen Zweifel gelassen.

Lindners spanische Kollegin Nadia Calviño war darauf bedacht, eine „Botschaft der Zuversicht“ zu verbreiten. Es gebe zwar größere Schwankungen an den Finanzmärkten. Aber die europäischen und spanischen Banken seien angesichts der verschärften Regulierung und Aufsicht gut kapitalisiert und hinsichtlich ihrer Bilanzen solide aufgestellt. Auch Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire gab mit Blick auf die Banken seines Landes in Brüssel Entwarnung. Seine Botschaft an die Finanzmärkte: „Beruhigt euch.“