Verdi dämpft Fusionsspekulation
Reuters Berlin/Frankfurt – Ein Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank steht nach den Worten von Verdi-Chef Frank Bsirske aktuell nicht zur Debatte. “Es gibt im Aufsichtsrat der Deutschen Bank gegenwärtig niemanden, der kurzfristig auf eine Fusion mit der Commerzbank setzt”, sagte Bsirske Journalisten in Berlin. Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft ist Mitglied im Aufsichtsrat von Deutschlands größtem Geldhaus. Beide Banken hätten eine ganze Reihe von Hausaufgaben, die sie zunächst lösen müssten. “Ob eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank in einigen Jahren Sinn machen kann, das mag eine Rationalität haben. Aber derzeit sind die Bedingungen dafür definitiv nicht reif”, sagte er. “Und von daher ist das auch kein aktuelles Thema.”Zu den Hausaufgaben der Deutschen Bank zählte Bsirske das Investment Banking, die Komplexität der Organisation wie auch die Infrastruktur und ihre Verbesserung. “Vergleichbares trifft auch auf die Commerzbank zu”, sagte der Gewerkschaftschef. Alle seien gut beraten, diesen Aufgaben nachzugehen und sie zu lösen. Den zuletzt entstandenen Eindruck, Bundesfinanzminister Olaf Scholz dringe auf eine Fusion der beiden Institute, dämpfte Bsirske. Er sei sich “ziemlich sicher”, dass Scholz nicht gegen die betriebswirtschaftliche Rationalität und die Prioritätensetzung, die in diesen Häusern derzeit erfolgt, versucht, Einfluss zu nehmen. Das wäre ja völlig kontraproduktiv.”