Verein Finanzwende lanciert Kampagne gegen Schufa
Verein Finanzwende lanciert Kampagne gegen Schufa
jsc Frankfurt
Der Verein Bürgerbewegung Finanzwende nimmt die Schufa ins Visier: In einer Online-Kampagne ruft die Organisation um den ehemaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick die Auskunftei dazu auf, erstens keine Kontoinformationen von Privatleuten auf freiwilliger Basis abzufragen, etwa im Rahmen des Projekts mit der eigenen Plattform Bonify, und zweitens das Scoring-Verfahren „Aufsichtsbehörden, Gerichten und Expertengremien” vollständig vorzulegen, wie die Kampagne „Schufa: Finger weg von meinem Konto” fordert. Der offene Brief an Schufa-Chefin Tanja Birkholz kann online unterzeichnet werden und zählte am Montagabend rund 4.000 Online-Unterzeichner.
Der Hessische Beauftrage für Datenschutz hat nach Angaben der Schufa „vollständige Kenntnis über das verwendete Score-Verfahren, inklusive der verwendeten Daten und Variablen”. Darüber hinaus können Privatleute über den „Score-Simulator” ermitteln, wie sich bestimmte Variablen tendenziell auf die Bewertung auswirken. Das Score-Verfahren selbst ist nicht öffentlich.
Schufa keilt zurück
Privatleute könnten sich nach Ansicht von Finanzwende gezwungen sehen, weitere Daten über sich preiszugeben. „Ist die Datenweitergabe wirklich freiwillig, wenn ich ohne gute Schufa-Bewertung keine Mietwohnung bekomme und diese gute Schufa-Bewertung nur mit dem Kontoeinblick erreiche?”, fragt Vereinsvorstand Schick rhetorisch. Die Auskunftei weist die Kritik zurück. „Der Vorwurf, der Schufa-Score spiele im Wohnungsmarkt eine Rolle, stimmt nicht.” Die Auskunftei weise hier lediglich aus, ob ein negativer Eintrag vorliege. Auch seien die Anwendung von Bonify noch in der Entwicklung, das Konzept noch unklar. „Wir wiederholen die Einladung an Finanzwende, sich mit uns auszutauschen – und zwar auf Basis von Fakten.”
Wertberichtigt Seite 2