Vergütungsaufwand bremst Deutsche Bank

Hohe Boni hemmen Aufbau von Eigenkapital

Vergütungsaufwand bremst Deutsche Bank

bn Frankfurt – Ein hartnäckig hoher Vergütungsaufwand konterkariert das Vorhaben von Deutsche-Bank-Co-Chef John Cryan, die Performance des Konzerns durch Kostensenkungen zu verbessern. Gemessen am Ergebnis fallen die Boni bzw. in fixe Zahlungen verwandelte Boni der Bank zu hoch aus, um die Ertragskraft zu steigern und aus eigener Kraft nennenswert Eigenkapital aufzubauen, wie ein Blick auf die Zahlen der vergangenen Jahre zeigt. Während der Personalaufwand des Instituts zwischen 2009 und 2014 von 11,3 Mrd. auf 12,5 Mrd. Euro zunahm, stürzte das den Aktionären zurechenbare Ergebnis von rund 5 Mrd. auf 1,7 Mrd. Euro 2014 ab – in den beiden Jahren davor blieben in dem Konzern mit seinen rund 100 000 Beschäftigten nur 670 Mill. und 260 Mill. übrig.Cryan hat der Bank ein “strukturelles Kostenproblem” bescheinigt und will bis Ende Oktober über Details der neuen Strategie informieren. Änderungen der Vergütungsstruktur sind dem Vernehmen nach bisher nicht geplant. In Reaktion auf den EU-Bonusdeckel hat die Bank erst 2014 die Fixvergütung von rund 1 100 Beschäftigten aufgestockt, was rund 300 Mill. Euro kostete. Die Frage sei, ob die Verteilung des Ergebnisses einer Bank zwischen Thesaurierung, Boni und Ausschüttung an die Aktionäre im richtigen Verhältnis stehe, sagt Vergütungsberater Michael Kramarsch. Mit Blick auf Banken fände er es “grundsätzlich überlegenswert, einen Korridor im Ergebnis zu definieren, der gleichermaßen für Boni und Ausschüttungen an die Aktionäre bereitsteht”.—– Bericht Seite 2