Verkauf der HSH Nordbank ist abgeschlossen

Der künftigen Hamburg Commercial Bank steht ein tiefgreifender Umbau bevor

Verkauf der HSH Nordbank ist abgeschlossen

ste/bn Hamburg/Frankfurt – Fünfzehneinhalb Jahre nach ihrer Gründung ist die HSH Nordbank Geschichte und die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank perfekt. Das Institut gehört nach dem Vollzug des Ende Februar vereinbarten Verkaufs durch Hamburg und Schleswig-Holstein nun den Privatinvestoren Cerberus, J.C. Flowers, Golden Tree Asset Management, Centaurus Capital sowie der von Cerberus an die Börse geführten österreichischen Bawag.Die HSH Beteiligungs Management hat am Mittwoch die von ihr gehaltenen Aktienanteile an der Bank (94,9 %) an die voneinander unabhängigen Investoren übertragen. Die EU-Wettbewerbsbehörde hatte dem Verkauf am Montag zugestimmt. Die EZB hatte ihr Plazet bereits Mitte vergangener Woche gegeben. “Es ist die erste Privatisierung einer Landesbank”, sagte HSH-Nordbank-Chef Stefan Ermisch: “Das hätten nicht viele für möglich gehalten. Darauf sind wir stolz.”Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold erklärte dagegen: “Heute ziehen wir den Schlussstrich unter ein langes wie schmerzhaftes Kapitel.” Anleihegläubiger der Bank bereiten derweil angesichts einer geplanten Neuordnung der regulatorischen Kapitalbasis eine Klage vor, wie Nadine Herrmann, Partnerin der Kanzlei Quinn Emanuel, im Interview der Börsen-Zeitung erläuterte.Das im Zuge der Finanzmarkt- und Schifffahrtskrise fast kollabierte Institut, das mit Kapital- und Garantiehilfen der Ländereigner von insgesamt 13 Mrd. Euro gerettet werden und auf Geheiß der EU verkauft werden musste, wird nach Eintragung in das Handelsregister voraussichtlich von Februar 2019 an unter dem Namen “Hamburg Commercial Bank” firmieren.Der 2018 auf einen Verlust zusteuernden Bank steht ein umfassender Umbau bevor. Denn die Bank muss Ende 2021 eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von mindestens 8 % erwirtschaften und eine harte Kernkapitalquote von 15 % zeigen, und dies bei einer Aufwand-Ertrag-Relation von höchstens 40 %, um nach einer dreijährigen Übergangszeit in den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) wechseln zu können.—– Schwerpunkt Seite 4