VGH forciert Wachstum nach bilanzieller Stärkung
ste Hamburg – Die VGH Versicherungen hat ein positives Fazit zum Geschäftsjahr 2018 gezogen. In Anbetracht der Kapitalmarktbedingungen, regulatorischen Herausforderungen sowie der Digitalisierung der Geschäftsmodelle sei man, so Hermann Kasten, Vorstandschef des zur Sparkassengruppe zählenden, auf Niedersachsen ausgerichteten Versicherers, mit den betriebswirtschaftlichen Ergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres in allen drei Unternehmensbereichen – der Komposit-, Lebens- sowie der Krankenversicherung – “sehr zufrieden”.Kasten verwies anlässlich der Vorlage der Bilanz 2018 auch auf nicht unmittelbar sichtbare Ergebnisse. So habe man durch Härtung der Bilanz in den vergangenen Jahren, insbesondere aber 2018, “eine ganze Menge getan” für die Stabilität des Unternehmens – durch Zuführungen zu den Schwankungsreserven sowie zu den freiwilligen Drohverlust- und Sturmrückstellungen. Ferner habe die VGH im vorigen Jahr die Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen abgeschlossen. Kasten sprach im Gespräch mit der Börsen-Zeitung von einem mehrjährigen Kraftakt. “Damit haben wir die Fundamente des Unternehmens sehr gefestigt.”Um dieses Ziel zu erreichen, stellte der Versicherer in den vergangenen Jahren Ertrag vor Wachstum. Auf der gehärteten bilanziellen Basis forciert die VGH seit 2018 wieder das Wachstum – “nach der Devise kontrollierte Offensive”. So ist bei der Landschaftlichen Brandkasse, dem Kompositversicherer, für 2019 ein Wachstum der Beitragseinnahmen um 1,5 (i.V. 0,8) % geplant. Kasten betonte, die ersten vier Monate seien besser verlaufen als erwartet. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Planwert übertroffen werden könne – auch ohne die zum 1. Januar übernommenen Bestände der Öffentlichen Versicherung Bremen (ÖVB) von 20 Mill. Euro. An dieser waren Nord/LB und Sparkasse Bremen mit jeweils 20 % sowie Weser-Elbe-Sparkasse (Bremerhaven) mit 5 % beteiligt. Diese Institute gaben ihre ÖVB-Anteile an die Brandkasse ab.Trotz des Rückgangs auf 67 (i.V. 103) Mill. Euro äußerte sich Kasten auch zufrieden über den Bruttoüberschuss der Brandkasse im Berichtsjahr. Der Abschluss 2017 sei durch Sondereffekte wie die Konsequenzen aus dem Investmentsteuerreformgesetz geprägt worden, die in der Kapitalanlage zu Einmalerträgen von 40 Mill. Euro führten, sowie Steuerrückerstattungen im knapp zweistelligen Mill.-Euro-Bereich. “In der Ergebnisqualität” sei der 2018 verbuchte Überschuss “mindestens gleichwertig”. Der VGH-Chef hob das bislang beste versicherungstechnische Ergebnis von 135 Mill. Euro hervor. Im Kapitalanlagebereich habe es anders als bei anderen keine Hebung stiller Reserven gegeben, um die Jahresziele zu erreichen. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote der Brandkasse von 85,7 (88,3) % sei die zweitbeste der vergangenen 20 Jahre und liege rund 10 Prozentpunkte unterhalb des Marktdurchschnitts.Nicht zufrieden äußerte sich der VGH-Chef mit dem Rückgang der Beitragseinnahmen bei der Provinzial Leben Hannover auf 611 (663) Mill. Euro. Das vor allem von Beitragsvermittlungen durch die Sparkassen geprägte Einmalbeitragsgeschäft sei unter den Erwartungen geblieben. “Mit dem, was hängen geblieben ist”, sei man bei der Provinzial Leben aber zufrieden. Die Neugeschäftsentwicklung nach den ersten vier Monaten 2019 mit einer Steigerung um 11,4 % sehe zudem gut aus.