VGH hält sich von Preisschlachten im Autogeschäft fern
ste Hamburg – Der zur Sparkassengruppe gehörende Versicherer VGH hat das für 2018 erwartete Beitragseinnahmenwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung von 1 bis 2 % verfehlt, kann aber nach eigener Darstellung mit dem Geschäftsverlauf gut leben. “Wir sind sehr zufrieden, wie die Unternehmen der VGH Versicherungen das Jahr 2018 gemeistert haben”, sagte Vorstandschef Hermann Kasten bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen.Die für die Kompositsparte zuständige Landschaftliche Brandkasse, die mit Beitragseinnahmen von 1,17 Mrd. Euro auch 2018 für mehr als die Hälfte der Gruppenbeiträge von 2,2 Mrd. Euro sorgte, erreichte ein Wachstum um 0,8 % – nach 1 % im vergangenen Jahr. Damit liegt die Gruppe erneut unter dem Marktwachstum in Deutschland. Der Branchenverband GDV geht von einer Steigerung über 2 % aus.Das versicherungstechnische Ergebnis falle 2018 gut aus. Nur im Kfz-Geschäft habe man das eigene Ziel nicht erreicht, erklärte Kasten im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Hier seien die Beitragseinnahmen um rund 3 Mill. auf 421 Mill. Euro gesunken. Man sei weiter nicht bereit, sich an Preisschlachten in diesem Bereich zu beteiligen. “Wenn uns das im Flottengeschäft Kundenverbindungen kostet, dann ist das eben so”, sagte der VGH-Chef. Im Kfz-Großflottengeschäft und im industriellen gewerblichen Geschäft schreibt die Gruppe weiterhin rote Zahlen, im Geschäft mit Kommunen, in dem der niedersächsische Versicherer auf hohe Marktanteile kommt, agiere man “an der Kante”, sagte Kasten. In diesen Bereichen bleibe der Versicherer vorsichtig.Die Schadenbelastung der Brandkasse erhöhe sich 2018 voraussichtlich auf den budgetierten Wert von 822 (i.V. 788) Mill. Euro, teilte Kasten weiter mit. Die Schadenquote erreiche 66,0 (63,6) %, die Verwaltungskostenquote, die 2020 bei 24 % liegen soll, schrumpfe im sechsten Jahr in Folge auf nun 24,4 (24,7) %. Damit liege die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit 90,4 % knapp über dem 2017 erreichten Bestwert der vergangenen zehn Jahre von 88,3 %. Die Brandkasse schneide erneut besser ab als der Gesamtmarkt mit einer Combined Ratio von voraussichtlich 95 %.Dass der Kapitalanlageertrag der Brandkasse mit rund 43 (115) Mill. Euro 2018 deutlich niedriger ausfalle, erklärte Kasten mit Sondereffekten, die Anlageergebnis und Bruttoüberschuss 2017 weit über Plan gesteigert hätten. Der Bruttoüberschuss wird 2018 bei 65 (103) Mill. Euro erwartet. Im kommenden Jahr rechnet der VGH-Chef mit einem Beitragswachstum in der Brandkasse über 2 %. Ausbauen würde der Versicherer gern das neue Geschäft mit Cyberversicherungen. Im ablaufenden Rumpfgeschäftsjahr seien rund 700 Verträge abgeschlossen worden, das Beitragsvolumen liege bei gut 2 Mill. Euro. Das Potenzial in dem Bereich sei “enorm”, sagte Kasten. Marktprognosen erwiesen sich jedoch bislang als zu optimistisch.Das Beitragsvolumen der Provinzial Leben wird 2018 mit 655 Mill. Euro um 4,7 % niedriger erwartet. Ursache sei vor allem das nachlassende Geschäft gegen Einmalbetrag. Ein Run-off, die Abwicklung von Beständen und Einstellung des Neugeschäfts in der Lebensversicherung, kommt für die VGH nach wie vor nicht in Frage. Die Überschussbeteiligung der Kunden bleibe 2018 stabil. Die Krankenversicherungssparte legte 2018 um gut 3 % auf Beitragseinnahmen von über 309 Mill. Euro zu.