Visa startet Debitkarte
Visa will 2020 ihre Debitkarte in Deutschland einführen. Das Unternehmen wächst hierzulande stark und investiert erhebliche Mittel. Zu den Schwerpunkten gehören das kontaktlose Zahlen und das Zahlen im Internet. Die Sicherheit der Zahlungen stehe für Visa im Mittelpunkt.tl Frankfurt – Der Zahlungsdienstleister Visa will 2020 am deutschen Markt seine Debitkarte Visa Debit einführen. Man stehe bereits mit verschiedenen Bankpartnern in Kontakt, sagte Albrecht Kiel, Regional Managing Director, Central Europe bei Visa, ohne konkrete Namen zu nennen. “Visa Debit ist eine Kombination von allem, was deutsche Verbraucher möchten”, ist er überzeugt. Dabei verwies er in einem Pressegespräch insbesondere auf die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens, aber auch der Bezahlung im Internet. Immerhin sei in Deutschland bereits jetzt jede dritte Zahlung mit Visa (der Kreditkarte) kontaktlos. Von Ende Dezember 2018 bis Ende März 2019 hätten sich die mobilen Visa-Zahlungen verdoppelt. Absolute Zahlen nennt Visa auch auf Nachfrage nicht.Die Debitkarte weise im Vergleich zur Kreditkarte einen wichtigen Vorteil auf: “Viele Kunden in Deutschland stört der monatsweise Ausgleich des Kreditkartenkontos. Sie wollen die Belastung sofort auf ihrem Konto sehen.” Gegenüber den Kreditinstituten, die Kiel und seine Mitarbeiter ja von der Übernahme von Visa Debit überzeugen müssen, setzt der Manager auf die Sogwirkung des kontaktlosen Zahlens. “Ein Zahlvorgang mit Bargeld dauert 37 Sekunden, kontaktlos geht es in zehn Sekunden.” Mit Bezug auf den Hauptwettbewerber hierzulande sagt Kiel: “Unsere Debitkarte hat alle Vorteile der Girocard, deckt aber zusätzlich noch das Mobile Payment mit ab. Deshalb sind wir guter Dinge.” Visa ist nach eigenen Angaben mit rund 2,2 Milliarden Karten der weltweit größte Anbieter von Debitkarten. Das bisherige Angebot von Visa, VPay, “lassen wir im Konsens mit unseren Bankpartnern auslaufen”, so Kiel. Die Visa-Debitkarte werde überall dort akzeptiert, wo heute das Bezahlen mit der Visa-Kreditkarte und VPay möglich ist. Zu den Konditionen des neuen Angebots wollte man sich noch nicht äußern. Starkes Wachstum”In Deutschland wächst Visa stärker als je zuvor”, sagte Kiel mit Blick auf das Gesamtgeschäft des Zahlungsanbieters. Die Zahl der Transaktionen habe von 2017 auf 2018 um 20 % zugenommen, der Umsatz um 15 %, im E-Commerce sogar um 22 %. Man setze unverändert auf den deutschen Markt und Österreich, die Schweiz und die Niederlande, wie sich an den Investitionen zeige, so Kiel. “Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seit 2016 verdreifacht. Es gibt eine neue Zentrale für Zentraleuropa in Frankfurt. Und wir starten im Sommer die größte Markenkampagne seit den 1990er Jahren.” Dafür werde ein zweistelliger Millionen-Euro-Betrag eingesetzt.Als Schlüsselwort bezeichnete der Manager für sein Unternehmen die Partnerschaften. Das betreffe Technologie, Händler, Banken und Fintechs. “Wir stellen inzwischen mehr als 140 APIs, also Programmierschnittstellen, zur Verfügung, durch die sich Fintechs, Banken und Partner an unsere Systeme anbinden können.” Visa geht aber noch weiter. So befinde man sich in der Konzeptionsphase für ein Pilotprojekt mit der Stadt Bonn. Dabei sollen die Verbraucher ihre Bus- und Bahntickets kontaktlos und mobil zahlen können, ohne die Tarife zu kennen. Weitere Dienste wie Parken und Fahrradleihe sollen miteinbezogen werden.Mehrfach betonte Kiel die zentrale Bedeutung der Zahlungssicherheit für Visa. Es würden zahlreiche Lösungen geboten, so das Trusted Listing, bei dem Visa spezifische Händler als vertrauenswürdig einstuft. – Wertberichtigt Seite 8