Volksbank Köln Bonn plant Flagship-Stores
ak Bonn – Trotz der Schließung und Zusammenlegung von 14 Filialen plant die Volksbank Köln Bonn auch neue Standorte. Sie sollen an viel frequentierten Orten liegen, zum Beispiel in Einkaufscentern. “Das werden keine Filialen im herkömmlichen Sinne sein, sondern eine Art Flagship-Stores”, erläuterte Vorstandschef Jürgen Pütz bei der Vorlage der Zahlen 2018. Die Volksbank wolle präsent sein, an diesen Standorten zum Beispiel den Kunden die digitalen Anwendungen der Bank erklären, aber auch Beratung bieten. “Wir wollen da Dinge ausprobieren.” Experimente möglichDie frisch fusionierte Volksbank, die auf ihr erstes volles Geschäftsjahr in neuer Größe zurückblickt, dürfte sich ein paar Experimente leisten können. Das Institut habe operativ das Ertragsniveau halten können und rechne auch in diesem Jahr damit, so der Vorstand. Die nominale Gewinnsteigerung im Zinsüberschuss kommt aus einem Sondereffekt. Die Volksbank hatte aus der Auflösung einer Zinsabsicherung 15 Mill. Euro erlöst, allerdings auf die Ausschüttung aus Fonds in den Eigenanlagen im vergangenen Jahr verzichtet (-7 Mill. Euro), so dass per saldo ein positiver Sondereffekt von 8 Mill. Euro heraussprang. Reserven legen zuDie Volksbank konnte den Reserven, dem Fonds für allgemeine Bankrisiken, im vergangenen Jahr 26,9 (i.V. 12,6) Mill. Euro zuführen, da auch die Fusionskosten von 6,4 Mill. Euro aus dem Jahr zuvor nicht mehr anfielen. Die Dividende für die 111 750 Mitglieder bleibt bei 4 %.Für die Zukunft will sich die Volksbank als eine regionale Plattform aufstellen, die mehr machen will als reines Bankgeschäft. Die Schärfung des Profils ist für das Institut von besonderer Bedeutung: Denn es gehört mittlerweile zwar zu den 25 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland, hat allerdings mit Sparkasse Köln Bonn und Kreissparkasse Köln zwei Dickschiffe aus dem Sparkassenbereich vor der Tür – Nummer zwei und drei im roten Lager. Doch man arbeitet auch zusammen: Mit den beiden sowie weiteren Partnern hat die Volksbank ein regionales Immobilienportal entwickelt, das im Januar an den Start gegangen ist. Die Gründerunternehmen inserieren neue Angebote zunächst zwei Wochen exklusiv über die Plattform.Weitere Zusammenschlüsse sieht Pütz für sein Haus kurzfristig nicht, rechnet aber mittel- bis langfristig mit weiteren Fusionen. Das Umland ist dagegen aktiv: So wollen die VR-Bank Rhein-Sieg und die Volksbank Oberberg zusammengehen, die gemeinsam mit einer Bilanzsumme von knapp 6 Mrd. Euro sogar noch größer wären als die Köln-Bonner. Auch die Raiffeisenbank Frechen-Hürth und die VR-Bank Rhein-Erft fusionieren gerade.