Volksbank von Vicenza missglückt Börsengang
tkb Mailand – Die Mailänder Börse Borsa Italiana hat den Börsengang der Volksbank von Vicenza gestoppt. Als Grund gibt sie an, dass nicht genügend Titel für den Streubesitz vorhanden seien. Für ein Going Public müssen mindestens 25 % des Kapitals gestreut werden. Nach dem Flop der Kapitalerhöhung der Banca Popolare di Vicenza kann diese Auflage nicht erfüllt werden. Nur 7,6 % der Kapitaltransaktion von 1,5 Mrd. Euro wurden gezeichnet. Die ursprünglichen Anteilshaber der wegen jahrelanger Misswirtschaft in Schwierigkeiten geratenen Bank haben 2,6 % der Kapitalerhöhung gezeichnet.Am Montag erklärte der Bankenrettungsfonds Atlante, dass er die Neuemission von 15 Milliarden Stammaktien der Bank zum Preis von 10 Cent voll übernommen habe. Dies bedeutet, dass Atlante eine Beteiligung von 99,33 % bei Italiens zehntgrößter Bank hat. Der Bankenrettungsfonds wurde erst kürzlich ins Leben gerufen, um die Kapitalerhöhungen der Volksbanken zu unterstützen. 70 % der Mittel von 4,6 Mrd. Euro sollen dafür genutzt werden. Banco Popolare und Veneto Banca planen in den kommenden Wochen, ihr Kapital um je 1 Mrd. Euro zu erhöhen. Noch ist nicht sicher, ob sie Hilfe von Atlante benötigen. Die Volksbank von Vicenza soll innerhalb von 18 Monaten restrukturiert und saniert werden. Atlante beabsichtige, danach die Anteile abzugeben, hieß es. Massive Kursverluste der Bankaktien in Mailand waren die Reaktion auf den missglückten Börsengang. Drei Bankentitel, Monte dei Paschi di Siena, Unicredit und Banca Popolare di Milano, wurden wegen übermäßiger Verluste zeitweise vom Handel ausgesetzt.—– Wertberichtigt Seite 8