Warum Oskar und nicht Mario?

Von Werner Rüppel, Frankfurt Börsen-Zeitung, 6.3.2019 "Sparen für die ganze Familie, einfach und transparent - mit Oskar ist das sofort möglich", so beginnt eine Pressemitteilung zu einem neuen Produkt. Und weiter heißt es: "Der intelligente und...

Warum Oskar und nicht Mario?

Von Werner Rüppel, Frankfurt”Sparen für die ganze Familie, einfach und transparent – mit Oskar ist das sofort möglich”, so beginnt eine Pressemitteilung zu einem neuen Produkt. Und weiter heißt es: “Der intelligente und einfache ETF-Sparplan von Oskar bietet eine automatisierte und professionelle Geldanlage, mit der Eltern, Verwandte und Freunde nicht nur für die eigene Zukunft, sondern auch für die der Kinder finanziell vorsorgen können.” Gut, dass Sparpläne auch intelligent sein können, ist eine neue Erfahrung. Das Finanzprodukt kann aber offensichtlich vieles, nur warum heißt es ausgerechnet Oskar?Es geht doch allein um einen Robo-Advisor, der Sparen in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) über eine App ab einer monatlichen Rate von 25 Euro ermöglicht. Oskar kann gemäß den Angaben in 15 Minuten ohne bestehendes Brokerkonto eröffnet werden, er habe ein automatisches Rebalancing sowie eine automatische Steueroptimierung und für Umschichtungen, Kauf und Verkauf würden keine Extrakosten fällig.Die Oskar.de GmbH, die den Robo-Advisor aufgelegt hat, gehört dem Gründerteam Dominik Nierhaus, Jens Ohr und Peter Schille. Wobei Schille und Ohr durchaus erfahrene und erfolgreiche Gründer sind und bereits das Finanzportal Finanzen.net entwickelt haben. Geschäftspartner von Oskar sind übrigens der Robo-Advisor Scalable im Rahmen einer White-Label-Lösung sowie die Baader Bank.Neben den laufenden Kosten für ETFs, die mit 14 Basispunkten pro Jahr angegeben werden, kostet Oskar Gebühren von 1 % im Jahr für Anlagebeträge von unter 10 000 Euro; ab diesem Betrag sind nur noch 0,8 % im Jahr zu entrichten.Doch warum Oskar? Bernd, Günter oder Christiane sind zum Beispiel auch schöne Namen. Ein Kollege meinte scherzhaft, vielleicht sei der Name aufgrund von Oskar Lafontaine gewählt worden, der ja privat als durchaus wohlhabend gelte. Die Verwandtschaft im Saarland würde sich hingegen dagegen verwahren, dass Oskar positiv besetzt sei, sie würden eher Heinz oder Annegret bevorzugen. Aber diese Namen klingen vielleicht zu bieder.Kindern, Müttern und Vätern gut bekannt ist auch Oskar aus der Mülltonne aus der Sesamstraße. Aber diese Assoziation passt weniger zu einer Neugründung. Insgesamt ist Oskar sicherlich ein positiv klingender Name. Noch besser hört sich für Kinder aber Mario an. Zum einen aufgrund des Videospiels Mario Kart. Zum anderen hat Mario Götze das Siegtor für Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2014 geschossen.—–Die Namensfindung für einen ETF-Sparplan hat vermutlich nichts mit der Sesamstraße zu tun. —–