Goldman Sachs und Morgan Stanley

Wealth-Management stützt kostengeplagte US-Banken

Das Wealth-Management wird für viele US-Großbanken zu einer wichtigen Stütze. Goldman Sachs stärkt dabei die eigene Position in dem Segment, wo die schärfste Rivalin Morgan Stanley als Vorreiterin gilt.

Wealth-Management stützt kostengeplagte US-Banken

Wealth-Management stützt kostengeplagte US-Banken

Goldman Sachs mit Gewinnsprung – Sonderabgaben belasten Morgan Stanley

xaw New York

Die US-Großbanken ringen mit steigenden Kosten – das Wealth-Management wird dabei für sie zur wichtigen Stütze. Das zeigt sich bei Goldman Sachs: Der Wall-Street-Riese treibt seit Monaten seinen Rückzug aus dem verlustreichen Consumer Banking voran und konzentriert sich stärker auf die Vermögensverwaltung für äußerst wohlhabende Kunden. Im Schlussquartal 2023 trug die Strategiewende zu einem unerwarteten Gewinnsprung um 51% auf 2,01 Mrd. Dollar bei.

Nach acht aufeinanderfolgenden Quartalen mit Gewinnrückgängen sorgt die positive Überraschung für Optimismus unter den Analysten. Die UBS bekräftigt nach der Zahlenvorlage ihre Kaufempfehlung für Goldman und sieht auch aufgrund eines sich aufklarenden Kapitalmarktumfelds Potenzial für das US-Geldhaus. Im abgelaufenen Quartal schnitten die Dealmaker des New Yorker Instituts noch enttäuschend ab – eine stärkere Präsenz im Wealth-Management soll gerade dabei helfen, die volatile Ertragsentwicklung im Investment Banking abzufedern.

Kritischerer Blick auf Morgan Stanley

Die Assets under Supervision von Goldman in der Vermögensverwaltung stiegen nun erstmals über 2,8 Bill. Dollar. Der Umsatz im Wealth-Management zog im vierten Quartal um 23% an. Als Vorbild für die Strategiewende bei Goldman gilt die Rivalin Morgan Stanley. Diese legte ab 2010 einen Schwerpunkt auf das Geschäft mit vermögenden Kunden und ist Goldman hinsichtlich der Assets under Supervision noch weit voraus. Allerdings betrachten die Anleger Morgan Stanley inzwischen kritischer.

Denn der konzernweite Nettogewinn sackte im vierten Quartal um über 32% ab, wobei sich auch hohe Sonderbelastungen bemerkbar machten. Darunter war neben Rechtskosten auch eine Abgabe an die staatliche Einlagensicherung FDIC, die Amerikas Großbanken nach dem Kollaps regionaler Geldhäuser im vergangenen Frühjahr dazu anhielt, die Reserven des gemeinschaftlich getragenen Behördenfonds aufzufüllen.

Zinsaufwendungen steigen

Bei Morgan Stanley belastete dies den Vorsteuergewinn mit 286 Mill. Dollar, bei Goldman Sachs waren es 529 Mill. Dollar. Die Universalbanken um J.P. Morgan hatten in der Vorwoche bereits Milliardenabgaben vermeldet. Neben den höheren Gebühren für die Einlagensicherung hat auch die restriktive Geldpolitik Folgen für die Großbanken, deren Zinsaufwendungen steigen. Analysten zweifeln zunehmend daran, dass die Häuser dies noch lange über höhere Nettozinseinnahmen auffangen können.

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