Wells Fargo zahlt Millionenstrafe
sp New York – Die US-Retailbank Wells Fargo hat sich zur Beilegung eines Rechtsstreits wegen unlauterer Methoden im Vertrieb von Autoversicherungen darauf verpflichtet, mindestens 385 Mill. Dollar an die betroffenen Kunden zu zahlen. Der Vergleich muss noch die Zustimmung des zuständigen Gerichts in Santa Ana, Kalifornien, erhalten. In der 2017 eingereichten Klage wird Wells Fargo vorgeworfen, sich an Kunden bereichert zu haben, denen die Bank zusammen mit einem Autokredit ohne deren Wissen auch eine Autoversicherung verkauft hat. Fast 250 000 Autobesitzer gerieten in der Folge in Zahlungsverzug, was zur Sachpfändung von beinahe 25 000 Autos führte.Die vor bald zwei Jahren bekannt gewordenen Betrügereien im Vertrieb von Autoversicherungen sind nur einer von vielen Skandalen, die die Bank seit Herbst 2016 beschäftigen und Strafen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar nach sich gezogen haben. Damals wurde öffentlich, dass Mitarbeiter von Wells Fargo mehr als 2 Millionen Phantomkonten für Kunden eingerichtet hatten, die davon keine Kenntnis hatten. Der langjährige Bankchef John Stumpf musste darauf seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger, Tim Sloan, hat unter wachsendem öffentlichen Druck Ende März das Handtuch geworfen. In US-Medien wurde in den vergangenen Tagen berichtet, dass Interimschef Allen Parker, der 2017 von extern als Chefjustiziar in die Bank geholt wurde, gute Chancen hat, den Posten an der Spitze von Wells Fargo ganz zu übernehmen.