DLT-Infrastruktur kann Effizienz und Nachhaltigkeit verbinden

Mit dem Ersatz von alten IT-Systemen gewinnen DLT-Infrastrukturen an Gewicht für einen ressourcenschonenden Bankbetrieb, so eine Studie.

DLT-Infrastruktur kann Effizienz und Nachhaltigkeit verbinden

Die DekaBank hat gemeinsam mit dem Frankfurt School Blockchain Center und Intas.tech untersucht, welchen Einfluss Blockchain-Strukturen auf die Nachhaltigkeit haben, wenn sie in der IT-Landschaft von im Wertpapiergeschäft tätigen Instituten eingesetzt werden. Das Ergebnis: Energieeffiziente DLTs bieten großes Potenzial zur Erreichung von Nachhaltigskeitszielen von Unternehmen. Dabei kommt es darauf an, dass nur bestimmte Blockchains mit geringem Stromverbrauch sowie schlanke Konsensusverfahren. Häufig liege der Stromverbrauch bestimmter DLT-Architekturen auf ähnlichem Niveau wie konventionelle, zentralisierte IT-Systeme, so Philipp Sandner, Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers, bei dem Pressegespräch „Wie DLT Effizienz und Nachhaltigkeit verbindet“ am Dienstag.

Das große Plus von DLT-Infrastruktur ergäbe sich, wenn veraltete und heterogene IT-Infrastrukturen durch Blockchain-Technologie ersetzt würden, führte Sandner weiter aus. „Dann kann die Blockchain zu netto Energieeinsparungen führen und damit Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen positiv beeinflussen.“ Dabei liegt auf der Hand, dass je breiter DLT-Strukturen sogenannte legacy IT ablösen, desto größer die Prozesseffizienzen in einer Bank sind – und damit auch der ökologische Fußabdruck schrumpft.

Register-Funktionalität ist hoch

Wie das in der Fondsindustrie aussehen kann, das illustrierte Daniel Kapffer, Vorstandsmitglied und COO der Deka. Die Blockchain-Technologie könne heute schon für die Emission und Registerführung des Fondsanteilscheingeschäfts sowie für die im Fonds befindlichen Finanzinstrumente eingesetzt werden – z.B. im Kontext von Kryptowerten oder Kryptowertpapieren. Regulatorisch befinde sich Deutschland auf dem Weg „zu einem Register-basierten Markt.“ Denn dank des Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) und die Verordnung über Kryptofondsanteile (KryptoFAV) können Fonds digitalisiert und dematerialisiert werden. Sprich es braucht keinen Zentralverwahrer (CDS) mehr mit Globalurkunde, sondern es geht auch über einen Registerführer, der voll elektronisch (per DLT) ist. „Die Nutzung einer DLT als Infrastruktur für das Register ist für den weiteren Prozess der Digitalisierung und Automatisierung in der Fondsbranche sinnvoll.“

Weniger Aufwand

Das Fondsanteilscheingeschäft profitiere besonders von prozessualen Effizienzgewinnen durch Einsatz von Blockchain-Technologie, führte Kapffer weiter aus. „Durch den Wegfall des Zentralverwahrers im Fondsanteilscheingeschäft wird die hier vorgehaltene IT-Infrastruktur nicht mehr benötigt, außerdem entfallen Abstimmungsaufwände für das Matching von Liefer- und Erhaltinstruktion.“ Sein Fazit: „Der Einsatz der Blockchain-Technologie kann auf Basis der aktuellen Regulierung in der Fondsindustrie einzelne Intermediäre ersetzten und ist aufgrund damit verbundener Prozesseffizienzen ressourcenschonender.“ Sandner und Kapffer gehen davon aus, dass der Anteil an digitalen Wertpapieren bei einer Quote von 6% bei den Neuemissionen im Laufe von fünf bis zehn Jahren signifikant sei – wobei es für die kommenden 10 bis 15 Jahre noch Parallelstrukturen mit den alten Systemen gäbe.

DLT-Infrastruktur kann Effizienz und Nachhaltigkeit verbinden

DekaBank: Es entstehen ressourcenschonende Strukturen

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