Wiesbadener Volksbank trotzt niedrigen Zinsen
sto Frankfurt – Der Wiesbadener Volksbank ist es entgegen den Erwartungen abermals gelungen, ihren Gewinn zu steigern. Dank Wertaufholungen bei Wertpapieren, eines flotten Immobiliengeschäfts und eines stabilen Zinsüberschusses trotz der niedrigen Sätze stieg 2012 das Ergebnis nach Bewertung im Vorjahresvergleich um 4,5 % auf 52,4 Mill. Euro. Angesichts drohender steuerlicher Änderungen wurde die Beteiligung an der DZ Bank hochgeschrieben, was zu einem außerordentlichen Ertrag von 16,6 Mill. Euro führte. Eine mögliche Kapitalerhöhung bei der genossenschaftlichen Zentralbank werde sein Haus als Eigentümer mittragen, versicherte Vorstandschef Matthias Hildner.”Wir haben ein erfreuliches Ergebnis erreicht – trotz der nicht leichten Rahmenbedingungen von Eurokrise, dadurch verunsicherten Kunden, niedrigen Zinsen, zunehmender Regulatorik und gestiegenem Verbraucherschutz”, sagte Hildner. Dank eines florierenden Neugeschäfts bei den Krediten und eines starken Plus bei den Einlagen konnte sich die Wiesbadener Volksbank mit dem für sie überaus wichtigen Zinsgeschäft dem Trend der rückläufigen Sätze im Aktivgeschäft entgegenstemmen. Der Zinsüberschuss werde aber in den nächsten Jahren rückläufig sein, sodass Hildner für das laufende Jahr mit einem Ergebnisrückgang von 10 % rechnet. “Wir haben es nicht geschafft, die Passivseite anzupassen”, räumte Hildner ein.Dem Abwärtstrend versucht die Wiesbadener Volksbank bereits seit einiger Zeit durch einen Ausbau des Private Banking sowie der Baufinanzierung, eine verstärkte Akquise im Gewerbekundengeschäft und nun auch mit einer verbesserten Qualität in der Vermögensberatung dank einer standardisierten IT-Unterstützung zu begegnen. Den künftigen Kapital- und Liquiditätsvorschriften Basel III blickt Hildner gelassen entgegen, weist sein Institut doch bereits nach den neuen Berechnungen eine Kernkapitalquote von 17,4 % aus. Aber die zunehmenden regulatorischen Anforderungen erzeugten einen hohen Personal- und Verwaltungsaufwand, beklagte er.Wegen drohender Änderungen bei der Besteuerung von Streubesitzbeteiligungen wurde die rund einprozentige Beteiligung an der DZ Bank von 80 auf 96 Mill. Euro hochgeschrieben. In der stillen Reserve verbleiben noch 10 Mill. Euro. Hinsichtlich der Probleme bei der VR Leasing, deren Miteigentümer die DZ Bank ist und wo ein Kapitalnachschuss wegen hoher Verluste erforderlich ist, zeigte sich Hildner zuversichtlich, dass diese gelöst würden und der richtige Weg bei der Neuaufstellung eingeschlagen sei.