WL Bank schultert hohe Beratungskosten
ab Düsseldorf – Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Das ist auch bei der Hypothekenbank der DZ Bank, der WL Bank, nicht anders. Zwar konnten die Münsteraner, die erst Ende Juni die Absichtserklärung zur Verschmelzung auf die DG Hyp im kommenden Jahr unterzeichnet haben, ihr Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr um fast ein Fünftel auf 16 (i.V. 13,4) % ausbauen, doch hat sich die Kosten-Ertrag-Relation auf 77,2 (62,5) % deutlich verschlechtert, wie mitgeteilt wird.Dahinter standen in erster Linie hohe Beratungs- und Projektaufwendungen – zum einen mit Blick auf die geplante Fusion zur DZ Hyp und zum anderen im Zuge der Integration in die DZ Bank Gruppe. Letztlich erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen im Berichtshalbjahr (inklusive planmäßiger Abschreibungen) um 10,1 Mill. auf 52,4 Mill. Euro. Darin enthalten sind die Aufwendungen zur europäischen Bankenabgabe von 12,7 Mill. Euro. Diese herausgerechnet, hätte die Cost-Income-Ratio bei 58,4 % gelegen. Damit ist das Institut noch meilenweit von der Zielgröße von 40 % entfernt, die die fusionierte DZ Hyp dereinst im eingeschwungenen Zustand ins Auge fasst, wie Frank M. Mühlbauer jüngst im Interview der Börsen-Zeitung sagte (vgl. BZ vom 29. Juni).Operativ verlief das erste Halbjahr nach dem Geschmack der Münsteraner. Zwar verharrte das Kundengeschäftsvolumen mit 2,4 Mrd. Euro leicht unter dem Vorjahreswert, doch konnte das Vorjahresniveau in den wichtigsten Kundensegmenten stabil gehalten werden, wie es heißt. “Die WL Bank ist nun voll und ganz in der DZ Bank Gruppe angekommen”, lässt sich Mühlbauer zitieren und stellt für den laufenden Turnus “mindestens ein Ergebnis auf Vorjahresniveau” in Aussicht. Während das Neugeschäft mit Immobilienkrediten mit 1,8 Mrd. Euro weitgehend auf Vorjahresniveau verharrte, gab das Neugeschäft mit öffentlichen Kunden um über 14 % nach. Ertragsseitig lag die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss mit 67,5 Mill. Euro um 0,5 Mill. Euro über dem Vorjahreswert.