Wohnungsbranche hofft auf Hilfen
Wohnungsbranche hofft auf Hilfen
Gipfel soll Paket schnüren – Trotz guter Renditeaussichten springen Märkte nicht an
ahe/tl Berlin/Frankfurt
Die Bundesregierung will dem Mangel an bezahlbaren Wohnungen und der Krise im Wohnungsbau offenbar mit einem neuen Hilfspaket begegnen. Es soll im Rahmen des Wohnungsgipfels am Montag im Kanzleramt diskutiert werden. Medienberichten zufolge geht es unter anderem darum, schärfere Vorgaben zur Dämmung von Häusern vorerst auszusetzen, und um ein neues Förderprogramm für zinsgünstige Baukredite. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) sowie der Eigentümerverband "Haus & Grund" sagten ihre Teilnahme an dem Gipfeltreffen aus Protest gegen die Regierungspolitik ab. Angesichts der dramatischen Situation könne es nicht sein, dass wieder nur ein Paket mit kleinteiligen Maßnahmen präsentiert werde, hieß es.
Preise sind eingebrochen
Wie das Statistische Bundesamt unterdessen mitteilte, sind die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland im zweiten Quartal im Jahresvergleich so stark eingebrochen wie noch nie in den vergangenen mehr als 20 Jahren. Das Minus von 9,9% war das stärkste seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.
Anhaltende Flaute
Die Flaute am deutschen Immobilienmarkt bestätigt die jährliche 5%-Studie des Analysehauses Bulwiengesa und der Anwaltskanzlei Advant Beiten. Vor dem Hintergrund weiterhin schwacher Transaktionsmärkte haben die erwarteten Renditen für Neuinvestitionen über alle Assetklassen und Märkte zugelegt. Trotzdem wird mit einem Anspringen der Umsätze nicht vor 2024 gerechnet.

Währenddessen will die Meag, der Assetmanager der Munich Re, im Wohnimmobilienbereich ihren Deutschlandschwerpunkt aufgeben. Wie Meag-Immobilienchef Stefan Haas der Börsen-Zeitung sagte, sei man dabei, in den USA Wohnungen für 500 Mill. Euro zu kaufen.