Zertifikatbranche kratzt erstmals seit zehn Jahren an Marke von 100 Mrd. Euro
Zertifikatevolumen auf Zehnjahreshoch
jsc Frankfurt
Erstmals seit mehr als zehn Jahren kratzt die deutsche Zertifikatebranche wieder an der Marke von 100 Mrd. Euro. Ende März erreichte das geschätzte Volumen der emittierten Papiere 99,5 Mrd. Euro und damit etwa 26,5 Mrd. Euro mehr als ein Jahr zuvor, wie der Deutsche Derivate Verband (DDV) mitteilte. Zuletzt lag das Volumen im September 2012 höher. Der Verband erfasst vor allem Anlageprodukte für private Sparer.
Hinter dem Boom stehen Zinsprodukte: Die Kategorie der strukturierten Anleihen, wozu etwa Stufenzins- und Festzinspapiere zählen, verdoppelte binnen Jahresfrist ihr Volumen auf 37,0 Mrd. Euro. Der tatsächliche Wert ist vermutlich noch höher, weil der Verband nicht alle Anbieter im Detail erfasst. Zertifikatehäuser profitieren also – ähnlich wie gewöhnliche Festgeldbanken – von gestiegenen Zinsen. Banken bieten Zertifikate in etlichen Spielarten an, also etwa auch an Aktien ausgerichtete Papiere sowie gehebelte Produkte über den Börsenhandel.