Zurich überrascht mit kräftigem Wachstum

Börsen-Zeitung, 10.5.2019 dz Zürich - Wer Zurich-Aktien kauft, darf sich Jahr für Jahr über hohe Dividenden freuen. Dafür hat das Papier aber kaum Kursfantasie. Das könnte jetzt anders werden. Jedenfalls ist der Versicherer ungewöhnlich flott ins...

Zurich überrascht mit kräftigem Wachstum

dz Zürich – Wer Zurich-Aktien kauft, darf sich Jahr für Jahr über hohe Dividenden freuen. Dafür hat das Papier aber kaum Kursfantasie. Das könnte jetzt anders werden. Jedenfalls ist der Versicherer ungewöhnlich flott ins neue Jahr gestartet. 4 % Wachstum im Schaden- und Unfallgeschäft auf vergleichbarer Vorjahresbasis, mit steigenden Prämienvolumina in allen Regionen. Das hat man beim führenden Schweizer Versicherungskonzern schon lange nicht mehr gesehen. Auch in der Lebensparte kommt das Unternehmen gut voran (+5 %).Gewiss, die Assekuranz profitiert derzeit von steigenden Prämiensätzen. Bei der Zurich trugen die höheren Preise im Schadengeschäft im Berichtsquartal 2 % zum Wachstum bei. Doch das ändert nichts am Umstand, dass die Zurich derzeit auf Expansionskurs ist. Nur: Wachstum kostet. Finanzchef George Quinn sagte auf der gestrigen Telefonkonferenz: Wenn das Wachstum profitabel ist, werde es auch den Aktionären zugutekommen. Seit der Amerikaner James Schiro den Konzern nach der Jahrtausendwende aus der Krise geführt hat, ist klar, dass sich die Zurich eher für Dividenden als für Wachstum entscheidet. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zurich mehr als 25 Mrd. Dollar an Dividenden ausgeschüttet. In der gleichen Zeit ist das Prämienvolumen im Schaden- und Unfallgeschäft um knapp 2 % gesunken. Für 2018 erhielten die Zurich-Aktionäre 2,9 Mrd. sfr an Dividenden ausbezahlt, was 80 % des ausgewiesenen Jahresgewinns entspricht.Zum Vergleich: Die viel größere Allianz schüttete ihren Aktionären für das zurückliegende Geschäftsjahr mit 3,8 Mrd. Euro nur rund 50 % des Gewinns aus. Das spiegelt sich in den Kursen. Während die Allianz-Titel über zehn Jahre 175 % zulegten, waren es bei der Zurich nur 54 %.