S-Finanzgruppe

Berliner Sparkasse steht nicht zum Verkauf

Die Sparkassen-Finanzgruppe will die Landesbank Berlin Holding auflösen und prüft einen Verkauf der Berlin Hyp. Die Berliner Sparkasse steht indes nicht zum Verkauf, hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband klargestellt.

Berliner Sparkasse steht nicht zum Verkauf

Die Sparkassen-Finanzgruppe möchte die in ihrem Eigentum befindliche Landesbank Berlin Holding auflösen. Die S-Finanzgruppe sondiert in diesem Zusammenhang einen Verkauf der Berlin Hyp, plant allerdings keinen Verkauf der Berliner Sparkasse, wie ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) am Dienstag klargestellt hat. Die Berliner Sparkasse solle weiterhin im Besitz des DSGV bleiben.

Was die Berlin Hyp angehe, werde geprüft, ob es Interesse an der Hypothekenbank aus dem eigenen Lager – also von Seiten der Landesbanken – gebe, hieß es vom DSGV. Zudem sei eine Option die Selbständigkeit. Ein Verkauf an einen privaten Investor sei nicht geplant. Bloomberg zufolge haben die Landesbanken Helaba und LBBW vorläufige Gebote abgegeben, verbindliche Angebote würden bis Oktober erwartet.

„Die Anteilseigner der Landesbank Berlin Holding haben aufgrund von aufsichtsrechtlichen Änderungen beschlossen, ein Fortbestehen der Landesbank Berlin Holding, LBBH, als Gruppeninstitut zu überprüfen“, hatte ein DSGV-Sprecher bereits am Montagabend erklärt. „Ziel der Auflösung der Gruppe ist es, die jeweilige wirtschaftliche und strategische Eigenständigkeit der heute in der Holding gebündelten Berliner Sparkasse einerseits und der Berlin Hyp andererseits zu stärken.“

Inwieweit die Pläne mit einem Sparkassen-Zentralinstitut in Verbindung stehen könnten, war nicht in Erfahrung zu bringen. Der DSGV habe die Beratungsgesellschaft PwC damit beauftragt, Käufer für die Berlin Hyp zu finden, meldete Bloomberg. Die Berlin Hyp mit 600 Mitarbeitern hat 2020 ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von knapp 160 Mill. Euro erzielt.

Als Grund der Auflösung der komplizierten Holdingstruktur nennt der DSGV regulatorische Kosten. „Die mit der Holdingstruktur verbundenen heutigen und künftig noch steigenden Aufwände können auf diese Weise künftig eingespart werden.“ Die Landesbank Berlin Holding ist über die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG in der Hand der Sparkassen und wird als eines von aktuell 114 Instituten in Europa direkt von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt.

2007 hatte die Sparkassen-Finanzgruppe die Mehrheit an der Landesbank Berlin dem Land Berlin für 5,5 Mrd. Euro abgekauft und ihren Anteil danach auf 100 % ausgeweitet, um zu verhindern, dass sie von privaten Gesellschaften gekauft wird.

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