Im DatenraumFondsindustrie

Deutsche Anleger kaufen vor allem ETFs

Nach Berechnungen des Fondsverbands BVI kaufen deutsche Anleger inzwischen vor allem ETFs. Auf sie entfallen fast 90 Prozent des Neugeschäfts.

Deutsche Anleger kaufen vor allem ETFs

Fondsindustrie

Deutsche Anleger kaufen vor allem ETFs

wrü Frankfurt

Nicht nur in Europa legen ETFs rasant zu. Hier ist gerade die Marke von mehr als drei Bill. Dollar Assets under Management erreicht worden. Auch in Deutschland sind die ETFs auf der Überholspur, wie neue Daten des Fondsverbands BVI zeigen. So ist der deutsche Markt für börsengehandelte Fonds zwischen Juni 2023 und Juni 2025 von 309 auf 500 Mrd. Euro gewachsen. Dies entspricht einer enormen Steigerung um 62%, während es bei anderen offenen Publikumsfonds lediglich 18% waren. Das Wachstum komme laut BVI sowohl von kontinuierlich hohen Netto-Mittelzuflüssen als auch vom günstigen Marktumfeld.

„Nur 25 Jahre nach der Erstauflage eines ETFs in Europa entfällt damit rund ein Viertel des gesamten von deutschen Anlegern gehaltenen Publikumsfondsvermögens auf börsennotierte Fonds“, errechnet der Fondsverband. Deutschland ist damit der größte ETF-Markt in Europa mit einem Marktanteil von 23% in der Eurozone. Gleichwohl bleibt der deutsche Markt aber noch sehr deutlich hinter den USA zurück, was auf weiterhin hohes Wachstumspotenzial hindeutet.

Anteil von 90 Prozent am Neugeschäft

Die Nachfrage nach ETFs ist enorm, während herkömmliche Fonds kaum mehr gefragt sind. Nach den Berechnungen des BVI entfallen inzwischen fast 90% des Neugeschäfts der offenen Publikumsfonds hierzulande auf ETFs. In den vergangenen Jahren hätten sich sowohl die Anlegerstruktur verändert als auch die Produktvielfalt deutlich erhöht. So haben Privatanleger erheblich an Gewicht gewonnen. So würden nach Auswertungen von Blackrock 10,5 Millionen Menschen in Deutschland ETFs besitzen. Gefragt sind dabei in erster Linie Aktien-ETFs. Ihr Marktanteil beträgt bei deutschen Anlegern satte 82%. Hingegen kommen Renten-ETFs nur auf 14%.