Nachhaltigkeit

Commerzbank setzt sich Umweltziele

Die Commerzbank legt mit Blick auf den Ausstoß von Kohlendioxid Etappenziele vor, mit denen sie sich laut Vorstandschef Manfred Knof „nicht verstecken“ muss. Allerdings sei „vieles noch im Fluss“.

Commerzbank setzt sich Umweltziele

bn Frankfurt

Knapp acht Monate nach Ankündigung einer tiefgreifenden Restrukturierung hat die Commerzbank erstmals konkrete Etappenziele auf ihrem Weg zum Ziel der Klimaneutralität 2050 genannt. Laut Angaben vom Freitag will die Bank ihr nachhaltiges Geschäftsvolumen, also unter anderem entsprechende Konsortialkredite, Schuldscheindarlehen und Anleiheemissionen, aber auch grüne Baufinanzierungen und verwaltete Vermögen bis 2025 gegenüber 2020 auf rund 300 Mrd. Euro verdreifachen. Zwei Drittel des grünen Volumens sollen dann auf die Sparte Firmenkunden entfallen, der Rest aufs Retail-Geschäft.

Konkrete Ziele für den Abbau von CO2 in ihren einzelnen Portfolios will die Bank bis August kommenden Jahres erarbeiten, im Falle des Energiesektors soll das Ziel bis Jahresende feststehen. Insgesamt will das Haus, wie es schon im Juli hieß, den Kohlendioxid-Ausstoß seines Kredit- und Investmentportfolios gemäß dem Pariser Klimaabkommen bis 2050 auf netto null reduzieren – im Bankbetrieb soll dies ab 2040 gelten, wie es am Freitag hieß. Für Januar 2022 kündigte das Institut ferner eine Erweiterung seiner Kohle-Richtlinie um Gas und Öl an.

Damit detailliert die zweitgrößte deutsche Privatbank ihre Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit, welche sie sich im Februar als Teil ihrer „Strategie 2024“ auf die Fahnen geschrieben hatte. Die Deutsche Bank hatte im Mai 2020 erstmals quantifizierbare ESG-Ziele publiziert. „Ich glaube, wir müssen uns nicht verstecken mit den Zielen, die wir haben“, erklärte Vorstandschef Manfred Knof am Freitag. „Aber uns ist auch klar, dass hier vieles noch im Fluss ist.“ Vor wenigen Tagen hatten die ESG-Aktivisten von Share­action der Deutschen Bank und der Commerzbank vorgehalten, „bislang keine konkreten Schritte unternommen“ zu haben, „um die von ihnen finanzierten Emissionen bis 2030 zu halbieren und wie angekündigt bis 2050 klimaneutral zu sein“.

Als größte Herausforderung für die Steuerung der Portfolios nannte Commerzbank-Risikovorstand Marcus Chromik die Verfügbarkeit der dazu erforderlichen Daten. Große Hoffnungen verbindet er vor diesem Hintergrund mit dem 2022 anstehenden Stresstest der Europäischen Zentralbank, der sich um Klimarisiken drehen soll: „Da werden wir sehr viel über unser Portfolio lernen.“

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