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Conti-Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Vitesco-Börsengang

Der Autozulieferer Continental kommt bei der geplanten Abspaltung der Antriebssparte Vitesco voran. Der Aufsichtsrat gab am Dienstag grünes Licht für die Ausgliederung der Tochter mit anschließendem Börsengang, wie das Unternehmen mitteilte.

Conti-Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Vitesco-Börsengang

Reuters München

Der Autozulieferer Continental kommt bei der geplanten Abspaltung der Antriebssparte Vitesco voran. Der Aufsichtsrat gab am Dienstag grünes Licht für die Ausgliederung der Tochter mit anschließendem Börsengang, wie das Unternehmen mitteilte. Die Aktionäre sollen bei der Hauptversammlung am 29. April zustimmen, die Börsennotierung stehe dann in der zweiten Jahreshälfte an. Damit entstünden zwei globale Champions, sagte Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle.

Continental hatte bereits im Herbst 2019 entschieden, die Anteile an Vitesco an die eigenen Aktionäre zu verteilen. Die Transaktion wurde wegen der Corona-Pandemie jedoch zwischendurch auf Eis gelegt. Bei einer vollständigen Abspaltung entspricht die Aktionärsstruktur von Vitesco zunächst der von Continental – größter Einzelaktionär wäre die Holding der Familie Schaeffler, die den fränkischen Autozulieferer Schaeff­ler kontrolliert und 46% an Continental hält. In Vitesco hat Continental das Geschäft mit Technik für Verbrennungsmotoren und das Elektroautogeschäft zusammengefasst. 90% des Umsatzes macht Vitesco mit Verbrennertechnik, die durch den beschleunigten Wechsel in die Elektromobilität unter Druck steht.

Daneben treibt der weltweit drittgrößte Autozulieferer seine Neuausrichtung voran und schafft ein neues Geschäftsfeld „Autonomous Mobility“, in dem das Geschäft mit Fahrerassistenz-Systemen und das automatisierte Fahren gebündelt werden. Der Markt werde sich in den kommenden drei Jahren mehr als verdoppeln, sagte Conti-Chef Nikolai Setzer.

Allein in diesem Bereich will Conti dieses Jahr 200 bis 250 Mill. Euro investieren. Setzer sagte, das Unternehmen sei offen für eine Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und Start-ups. Die Experten von Jefferies erklärten, die Trennung vom Bremsen- und Sicherheitsgeschäft erhöhe die Transparenz.

Der Betriebsrat bezeichnete den verstärkten Fokus auf das Zukunftsfeld automatisiertes Fahren als richtig. „Gleichzeitig ersetzen Veränderungen in der Organisation nicht nötige massive Investitionen.“ Dies gelte umso mehr angesichts der erheblichen Ausgaben von Wettbewerbern für automatisiertes Fahren, nicht zuletzt durch Mega-Firmen aus dem IT-Bereich.

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