Essenslieferdienste

Delivery Hero beteiligt sich an Deliveroo

Der Berliner Essenslieferdienst Delivery Hero kauft sich beim britischen Konkurrenten Deliveroo ein. Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Unternehmen an Wettbewerbern beteiligt.

Delivery Hero beteiligt sich an Deliveroo

Der Essenslieferdienst Delivery Hero steigt beim britischen Wettbewerber Deliveroo ein. Am Montag gab das in Berlin ansässige Unternehmen in einer Börsenmitteilung bekannt, 5,09% der Deliveroo-Aktien erworben zu haben. Weitere Details wie die Kaufsumme wollten Deliveroo, an denen auch Amazon beteiligt ist, wie auch Delivery Hero nicht nennen. Die Deliveroo-Aktie kletterte zwischenzeitlich mehr als 9% auf 356 Pence und damit auf das höchste Niveau seit dem katastrophalen Börsendebüt im März, als der Anteilsschein des wie Delivery Hero rote Zahlen schreibenden Unternehmens bis zu 30% einbrach. Der Dax-Konzern Delivery Hero, der für den Anteil mehr als 300 Mill. Euro auf den Tisch gepackt haben dürfte, verlor fast 2%.

Über die Beteiligung sagte Delivery Hero lediglich, man halte immer nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau. Da man an die gesamte Branche glaube, habe man entschieden, bei einem Unternehmen einzusteigen, das dort an vorderster Stelle stehe. Delivery Hero hat eine Historie, wenn es um Beteiligungen an Konkurrenten geht. So hält das in Berlin ansässige Unternehmen mehr als 7% an Just Eat Takeaway und ist auch bei Glovo aus Spanien sowie Rappi wie auch Zomato in Indien mit im Boot.

Warum Delivery Hero sich an Deliveroo beteiligt habe, sei schwer zu sagen, urteilten die Analysten von Jefferies. Sie gehen davon aus, dass die Unternehmen bei der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen – Deliveroo am Mittwoch und Delivery Hero am Donnerstag – mehr Einblick geben. Deliveroo-Gründer Will Shu hält im Moment die Mehrheit der Stimmrechte an der Firma, was eine feindliche Übernahme erschweren dürfte.

Deliveroo konkurriert in Großbritannien unter anderem mit Just Eat Takeaway.com aus den Niederlanden. Delivery Hero ist seit dem Verkauf von Hungryhouse an Just Eat nicht mehr in Großbritannien tätig. Zwischenzeitlich war Delivery Hero ebenso wie Deliveroo auch in Deutschland tätig, beide zogen sich aber 2019 angesichts des scharfen Wettbewerbs wieder zurück. Allerdings wird das in 50 Ländern in Asien, Europa, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika aktive Delivery Hero noch im August seine Rückkehr auf den deutschen Markt feiern. Dabei setzt die 2011 gegründete Firma nicht mehr nur auf Lieferungen von Restaurantessen, sondern bringt auch Lebensmittel und Haushaltswaren zu den Kunden, die sich in der Corona-Krise daran gewöhnt haben, online zu bestellen. Dafür hat Delivery Hero ein Netz von inzwischen 600 Lagerhäusern rund um den Globus aufgebaut, das stetig wächst.

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