M&A

Dialog-Eigner sollen Offerte absegnen

Nach dem vor einem Monat angekündigten Übernahmeangebot von Renesas hat die Verwaltung von Dialog Semiconductor einen entscheidenden Termin für den weiteren Verlauf der Transaktion angekündigt.

Dialog-Eigner sollen Offerte absegnen

sck München – Nach dem vor einem Monat angekündigten Übernahmeangebot von Renesas hat die Verwaltung von Dialog Semiconductor einen entscheidenden Termin für den weiteren Verlauf der Transaktion angekündigt. Der deutsch-britische Chipentwickler teilte mit, dass die Aktionäre am 9. April dieses Jahres auf einer virtuellen außerordentlichen Hauptversammlung über das Vorababkommen („Scheme of Arrangement“) zwischen beiden Unternehmen abstimmen sollen.

Kurz vor Beginn dieses Treffens findet am selben Tag ein sogenanntes „Court Meeting“ der Verwaltung von Dialog Semiconductor statt.

Diese Vereinbarung zwischen dem einstigen MDax-Mitglied und dem japanischen Halbleiterherstellers enthält die Grundzüge des geplanten mehrheitlichen Erwerbs durch Re­nesas.

Die Verwaltung von Dialog Semiconductor befürwortet die Übernahme. Die Leitung des Unternehmens empfiehlt den Anteilseignern, das Angebot anzunehmen. Renesas bietet je Dialog-Aktie 67,50 Euro in bar. Damit bewerten die Japaner das Zielobjekt mit Sitz in London und im schwäbischen Kirchheim auf insgesamt 4,9 Mrd. Euro.

Der Kaufpreis entspricht mehr als dem 4-Fachen des Jahresumsatzes von Dialog (vgl. BZ vom 8. Februar). Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 1,38 Mrd. Euro. Das war ein Rückgang von 12% (vgl. BZ vom 3. März). Die Corona-Pandemie schlug beim Unternehmen ins Kontor. Bisher notierte der Titel von Dialog Semiconductor noch deutlich unter der Offerte von Renesas. Zum Wochenauftakt gewann die Aktie im Xetra-Handel zeitweise 0,4% auf 64,14 Euro an Wert.

Die Japaner wollen mit der Übernahme ihren Rückstand in der Umsatzgröße gegenüber den Wettbewerbern Infineon, STMicroelectronics und NXP verkürzen. Sollte die Hauptversammlung zustimmen, muss Renesas noch weitere Hürden nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Die Wettbewerbsbehörden in den USA, Großbritannien, China und in Deutschland müssen die Übernahme ebenfalls genehmigen. Diese Verfahren können dauern.