Frankfurt – Die Deutsche Bank überzeugt den Aktienmarkt zunehmend vom Erfolg ihrer auf Ende 2022 ausgelegten Strategie. Nachdem das Haus am Donnerstag für 2021 den höchsten Nettogewinn seit zehn Jahren gemeldet hatte, gingen seine Titel auf Xetra mit 11,92 Euro 4,4% fester aus dem Handel. Den Boden für diesen Kurssprung hatte das Management bereits am Vorabend mit der Ankündigung der ersten Dividendenzahlung seit drei Jahren bereitet.

Eine Investorenkonferenz am Nachmittag nutzte Konzernchef Christian Sewing dann, um das Ertragsziel für das laufende Jahr von mindestens 25 Mrd. Euro auf 25,5 Mrd. bis 26 Mrd. Euro anzuheben. Die ersten Wochen des neuen Jahres seien bereits sehr gut gelaufen, erklärte er. Mit Blick auf die Strategie für die Zeit ab 2023 ließ sich der Manager nicht aus der Reserve locken. Gleichwohl machte er deutlich, dass die für 2022 angepeilte Aufwandsquote von 70% nicht das Ende der Ambitionen sein soll. 2021 lag sie bei 85%. Auch liegt die Bank mit einer materiellen Eigenkapitalrendite von 3,8% noch deutlich hinter ihrem für 2022 ausgegebenen Ziel von 8% zurück. Im laufenden Jahr setzt der Konzern neben höheren Erträgen auf sinkende Kosten und hält sich zugute, die Belastungen seiner 2019 eingeleiteten Restrukturierung zu 97% verdaut zu haben.

2021 weitete die Gesellschaft ihre Erträge um 6% auf 25,41 Mrd. Euro aus und überbot die Konsensprognose damit um gut 240 Mill. Euro. Der Vorsteuergewinn schoss von 1,02 Mrd. auf 3,39 Mrd. Euro; nach einem deutlichen Kostenanstieg im Schlussquartal auch für Vergütungen blieb das Ergebnis allerdings um knapp 70 Mill. hinter der Markterwartung zurück. Im Schlussquartal stachen das Assetmanagement mit einem Rekordertrag, die Unternehmensbank mit einem kräftigen Ergebnisanstieg sowie ein florierendes Beratungs- und Emissionsgeschäft operativ hervor. Die Deutsche Bank habe sich von einer Kostensenkungs- allmählich zu einer Ertragswachstumsstory gewandelt, meinen die Analysten von Citigroup.

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