Der deutsche Leitindex ist am Mittwoch auf Tuchfühlung zu seinem Allzeithoch gegangen. Die bisherige Bestmarke liegt bei 18.567 Punkten, am Mittwoch kletterte der Dax auf bis zu 18.542 Zähler. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer mit einem Plus von 0,4% bei 18.498 Zählern. Aufwärts ging es auch für den MDax (+0,5% auf 26.695 Zähler) und den Euro Stoxx 50 (+0,5% auf 5.039 Zähler).

Positiv aufgenommene Quartalszahlen gaben dem Dax neuen Rückenwind. An der Index-Spitze verteuerten sich die Papiere von Siemens Energy um 12,8% auf 22,56 Euro. Der Energietechnik-Konzern erhöhte nach einem starken zweiten Geschäftsquartal seine Jahresprognose und lieferte damit nach zuletzt zahlreichen Gewinnwarnungen wieder bessere Nachrichten. Für das Sorgenkind, die Windkrafttochter Gamesa, steht zudem der Sanierungsplan.

Punkten konnten am Mittwoch auch Henkel, wo Anleger die Bestätigung der vorab veröffentlichten Quartalszahlen sowie die damals angehobene Prognose mit einem Kursplus von 2,9% auf 81,74 Euro honorierten. Abwärts ging es dagegen für BMW, deren Zahlenwerk am Markt negativ aufgenommen wurde und den Papieren des Autobauers ein Minus von 2,9% auf 101,15 Euro einbrockte. Vor allem die überraschend schwache Profitabilität drückte auf die Stimmung - nicht nur beim Münchener Autobauer, sondern in der gesamten Branche.

Ein großer Gewinner im MDax war die Aktie von Jenoptik. Das Unternehmen überzeugte mit einem Gewinnsprung im Auftaktquartal. Baader-Bank-Experte Peter Rothenaicher sprach von einer überraschend starken operativen Profitabilität des Technologieunternehmens. Die Titel legten 9,1% auf 27,70 Euro zu.

Auch Knorr-Bremse (+5,5% auf 73,45 Euro) und Puma (+10,9% auf 50,14 Euro) notierten nach Quartalszahlen deutlich fester. Doch nicht alle Unternehmen konnten mit ihren Bilanzen überzeugen. Den Wechselrichter-Hersteller SMA Solar belastete die schleppende Nachfrage als Folge voller Kundenlager das Wachstum. Die Aktie verlor 6,7% auf 46,62 Euro. Auch der IT-Dienstleister Bechtle bekam im ersten Quartal die Zurückhaltung seiner Kunden zu spüren, was Anleger mit einem Abschlag von 3,6% auf 44,34 Euro quittierten.

Ein regelrechtes Kursfeuerwerk legten im SDax die Papiere von Auto1 hin. Der Gebrauchtwagenhändler erhöhte seine Gewinnprognose. Daraufhin kletterte die Aktie um satte 28,3% auf 6,90 Euro. Deutlichen Rückenwind gab es nach dem Einzug ins Champions-League-Finale auch für die Titel von Borussia Dortmund. Der Finaleinzug bringt dem Verein 15,5 Mill. Euro zusätzlich ein. Die Aktie schoss in der Spitze um rund 11% nach oben und verteuerte sich bis Handelsschluss um 6,3% auf 4,17 Euro.

Am SDax-Ende verloren SAF-Holland 6,9% auf 17,22 Euro. Ein Börsianer erklärte die heftigen Gewinnmitnahmen mit enttäuschten Erwartungen an das Nordamerika-Geschäft des Nutzfahrzeugzulieferers.