Appetit auf Geschäftsbericht von Vapiano ist groß
Dienstag, 18.6.:Fast ein halbes Jahr nach Abschluss des Geschäftsjahres will die Systemgastronomiekette Vapiano am kommenden Dienstag endlich Butter bei die Fische geben und ihren Geschäftsbericht für 2018 vorlegen. Die verspätete Berichtsvorlage ist eng verknüpft mit der düsteren Geschäftsentwicklung. Gleich drei Mal musste Vapiano die ursprünglich für 2018 ausgegebenen Ziele nach unten revidieren. Umsatzverfall und Margenrückgang prägen das operative Geschäft, derweil Abschreibungen das Ergebnis nach Steuern tief in die roten Zahlen drücken. Zudem drohte das Wechselgeld in der Firmenkasse zeitweilig auszugehen. Schon im Oktober mussten die Hauptaktionäre 20 Mill. Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung nachschießen. Ende Mai dieses Jahres wurde die für das Testat entscheidende Refinanzierungsvereinbarung über 30 Mill. Euro nach mehrmonatigen Verhandlungen unterzeichnet. Auch hier beteiligten sich neben Banken die Großaktionäre Mayfair Beteiligungsfonds II (45,4 %), VAP Leipzig (18,9 %) und Exchange Bioset (15,5 %) – vermutlich nicht ganz freiwillig. Zumindest aber dürfte sich die Pizza- und Pastakette mit der neuen Kreditvereinbarung ein wenig Zeit für die notwendige Sanierung erkauft haben. Denn die Kölner hatten sich mit dem Börsengang im Sommer 2017 einer wenig durchdachten Expansion verschrieben. Erst mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze im Dezember wurde dem Treiben ein Ende gesetzt. Nun sollen die Strukturen schlanker und die Prozesse effizienter werden. Doch auch dafür benötigt Vapiano Geld. Die mehrmalige Verschiebung der Berichtsvorlage hat allerdings erst so richtig Appetit auf den Geschäftsbericht gemacht.ab