Finanzmarktkalender27. November

Baywa auf holprigem Weg zur Sanierung

Im ersten Halbjahr ist der Verlust der Baywa gestiegen, im Oktober scheiterte der Verkauf einer größeren Tochterfirma. Ob es seitdem Fortschritte gibt, wird der Vorstand am 27. November berichten.

Baywa auf holprigem Weg zur Sanierung

jh München

27. November

Baywa auf holprigem Weg zur Sanierung

Die Baywa kommt mit ihrer Sanierung voran. Auf dem Weg zu dem bis Ende 2028 angepeilten Ziel gelingt aber nicht jeder Schritt. In der vergangenen Woche bewältigte der Münchner Agrar- und Baustoffhandelskonzern immerhin die nächste Etappe, indem er den zweiten und letzten Teil einer Kapitalerhöhung abschloss. Zwar nahmen die Aktionäre nur zwei Drittel ihrer Bezugsrechte wahr, doch mit dem Bruttoerlös von 179 Mill. Euro übertraf die Baywa ihr Mindestziel von 150 Mill. Euro. Die Ankeraktionäre Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG hatten schon im Sommer neue Aktien im Wert von rund 125 Mill. Euro gezeichnet.

Wie das Geschäft läuft, berichtet das Unternehmen am 27. November. Der Vorstandsvorsitzende Frank Hiller und Sanierungsvorstand Michael Baur stellen sich zur Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal den Fragen in einer Pressekonferenz. Dabei geht es auch um die Konzentration auf das Kerngeschäft. Mit dem Verkauf von Tochterunternehmen und Beteiligungen, die nicht dazugehören, soll der Schuldenberg von 6 Mrd. auf 2 Mrd. Euro abgetragen werden. Mehr als 650 Mill. Euro sollte die Trennung vom niederländischen Getreidehändler Cefetra einbringen. Doch der schon vereinbarte Verkauf platzte im Oktober. Ein zweiter Anlauf soll vor Weihnachten gelingen.

Kosten für Neuordnung sollen sinken

Im eigentlichen Geschäft kam die Baywa bis zur Mitte dieses Jahres nicht richtig voran. Der Verlust vor Zinsen und Steuern erhöhte sich in den ersten sechs Monaten auf 257 (i.V. 202) Mill. Euro, der Fehlbetrag stieg auf 528 (424) Mill. Euro. Den Umsatzrückgang um 17% auf 6,9 Mrd. Euro begründete die Baywa unter anderem damit, dass die Baywa r.e., in der ein großer Teil des Energiegeschäfts gebündelt ist, seit Anfang Mai nicht mehr konsolidiert wird.

Immerhin entwickelten sich im ersten Halbjahr die Kernsegmente Agrar und Technik trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs besser als erwartet, wie es im Zwischenbericht heißt. Für die zweite Hälfte hatte der Vorstand wegen des Verkaufs von Tochtergesellschaften mit einer geringeren Zinsbelastung gerechnet. Allerdings ist die Veräußerung von Cefetra zumindest im ersten Versuch gescheitert. Zudem hatte der Vorstand im August einen schrittweisen Rückgang der Aufwendungen für die Restrukturierung und für Beratung in Aussicht gestellt. Am nächsten Donnerstag werden Hiller und Baur darüber Auskunft geben.