FINANZMARKTKALENDER

Coronakrise trübt Perspektive der Landesbanken

Donnerstag/Freitag, 27./28.8.: Dass die Nord/LB bei Vorlage ihres Halbjahresberichts am kommenden Donnerstag eine konkrete Prognose für 2020 abgeben wird, ist unwahrscheinlich. Die Unsicherheiten im Zuge der Corona-Pandemie sind nach wie vor...

Coronakrise trübt Perspektive der Landesbanken

Donnerstag/Freitag, 27./28.8.:Dass die Nord/LB bei Vorlage ihres Halbjahresberichts am kommenden Donnerstag eine konkrete Prognose für 2020 abgeben wird, ist unwahrscheinlich. Die Unsicherheiten im Zuge der Corona-Pandemie sind nach wie vor beträchtlich. Die Landesbank, die in den ersten drei Monaten einen Verlust von 71 Mill. Euro verbuchte, rechnet im Jahresverlauf mit erheblichen Ergebnisbelastungen infolge der Coronakrise. Branchenbeobachter gehen von einer hohen Anzahl an faulen Krediten aus, für welche die Kreditinstitute Vorsorge betreiben müssen. Die Nord/LB, die durch hohe Wertberichtigungen infolge der langen Schifffahrtskrise 2018 einen Rekordverlust verbuchte und deren Kapitalbasis Ende 2019 durch die bisherigen Träger sowie die Sparkassen-Finanzgruppe mit insgesamt 3,6 Mrd. Euro gestärkt wurde, steht hier besonders im Fokus.Bislang zeigt man sich in Hannover gelassen: Am Fahrplan des Transformationsprogramms “Nord/LB 2024” habe sich durch Corona nichts Wesentliches geändert, sagte Vorstandschef Thomas Bürkle jüngst auf Anfrage. Die Nord/LB hat sich neben einem Schrumpfkurs bis 2024 auch eine Eigenkapitalrendite von 7 % zum Ziel gesetzt.Die LBBW hatte den Ton für 2020 schon gesetzt, als die größte Landesbank der Republik Mitte März, unmittelbar vor Eskalation der Coronakrise, ihre Zahlen für 2019 veröffentlicht und dabei eine Steigerung des Vorsteuerergebnisses um 11 % auf 612 Mill. Euro präsentiert hatte. “Wir bleiben auf Kurs”, erklärte Vorstandschef Rainer Neske damals, warnte indes zugleich davor, die Pandemie werde Wirtschaft und Banken stark belasten. Die LBBW sieht sich nicht nur mit den Effekten der Seuche, sondern als Finanzierer im mit Autozulieferern gespickten Ländle auch mit den Folgen des Umbruchs in der Autoindustrie konfrontiert. Wenn das Institut am Freitag kommender Woche seine Halbjahreszahlen vorlegt, dürften weniger die Zahlen per Juni von Belang sein, in welchen sich die Folgen der Krise noch nicht vollständig manifestiert haben dürften, als vielmehr die Frage, wie das Haus den Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf formuliert. Mitte März hieß es, man gehe von einem Vorsteuerergebnis unter Vorjahr aus, das aber erneut im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen dürfte. Wenige Tage später rief Europas Bankenaufsicht zu einem generellen Dividendenverzicht bis Oktober auf, den sie jüngst bis zum Jahresende verlängert hat.ste/bn