Privatisierung

HCOB kurz vor Abschluss

Donnerstag, 19.8.: Das Halbjahresergebnis, das die Hamburg Commercial Bank (HCOB) kommende Woche vorlegen will, wird weitere Hinweise auf die Chancen geben, den Übergang vom Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe hin zur ...

HCOB kurz vor Abschluss

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Donnerstag, 19.8.:

Das Halbjahresergebnis, das die Hamburg Commercial Bank (HCOB) kommende Woche vorlegen will, wird weitere Hinweise auf die Chancen geben, den Übergang vom Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe hin zur Sicherungseinrichtung der privaten Banken wie geplant Anfang kommenden Jahres zu schaffen – nach Jahren des Abbaus von Risiken und Kosten sowie der Kapitalstärkung. Die Aussichten für das Institut, das aus dem im Herbst 2018 abgeschlossenen Verkauf der HSH Nordbank durch Hamburg und Schleswig-Holstein an private An­teilseigner – darunter die Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers – hervorging, stehen offensichtlich nicht schlecht.

Darauf deuten neben einer Anhebung des Finanzkraft- und Emittentenratings durch Moody’s im Juli die Ende vorigen Monats bekannt gewordenen Ergebnisse des diesjährigen Banken-Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) hin. Diese­ bescheinigen dem Institut im adversen Szenario eine harte Kernkapitalquote von 15,8% sowie eine ungewichtete Eigenmittelquote (Le­verage Ratio) von 8,5%. Damit liege man in den besten Kategorien der Banken in Europa und sogar im adversen Szenario weit oberhalb der regulatorischen Anforderungen für den Normalfall, erklärt die HCOB. Der Durchschnittswert der harten Kernkapitalquote nach dem Stress-Szenario für die mehr als 50 Banken, die an dem EZB-Stresstest teilnahmen, lag bei 11,3%.

Gefreut hat man sich in der Zentrale am Hamburger Gerhart-Hauptmann-Platz dieser Tage aber auch über das jährliche Ranking „Top 1000 World Banks“ des Fachmagazins „The Banker“, das seit 1970 errechnet wird. Diese Rangliste sieht die HCOB unter den zehn größten deutschen Kreditgebern als „Best Performing Bank“ und in den Kategorien Profitabilität, operative Effizienz, Solidität und Leverage an vorderster Stelle. Anfang April, bei der Vorlage der finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020, hatte sich Vorstandschef Stefan Ermisch bereits fest davon überzeugt gezeigt, dass der Übergang in das Privatbankenlager Anfang 2022 gelingen und damit die Transformation sowie die erste Privatisierung einer Landesbank erfolgreich abgeschlossen werde. Ihre Zukunft sieht die HCOB, deren Bilanzsumme mit 33,8 Mrd. Euro (Ende 2020) inzwischen kleiner ist als die der Hamburger Sparkasse, als diversifizierter Spezialfinanzierer. Ihren Blick richtet die Bank auch mit Plänen für die Verlegung ihres Hauptsitzes in den voraussichtlich 2025 bezugsfertigen Elbtower.   

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