Finanzmarktkalender7. Dezember

Herkulesaufgabe Finanzbildung

Dass kaum ein Bundesbürger etwas mit doppelt geswapten Nullkuponanleihen anfangen kann, ist kein Problem. Aber dass sich viele schwertun, Zinseszinseffekte zu verstehen, oder nicht wissen, dass höhere Renditechancen meist mit erhöhtem Risiko einhergehen, ist Grund genug, über Finanzbildung zu diskutieren.

Herkulesaufgabe Finanzbildung

Es geht sicherlich auch, aber eben nicht allein darum, wie Kinder mit ihrem Taschengeld haushalten oder wie man Jugendliche vor früher Verschuldung schützen kann. Sondern auch um Verständnisschwierigkeiten von Erwachsenen rund um Geld und Zinsen. Wie sorge ich für das Alter vor? Wie schaffe ich es finanziell, Eigentum an einem Haus oder einer Wohnung zu erwerben? Wie stelle ich sicher, dass ich immer ausreichend liquide bin? Und was hat mein persönliches Haushalten mit der Entwicklung von Zinsen und Preisen zu tun?

7. Dezember

Herkulesaufgabe Finanzbildung

Dass kaum ein Bundesbürger etwas mit doppelt geswapten Nullkuponanleihen anfangen kann, ist kein Problem. Aber dass sich viele schwertun, Zinseszinseffekte zu verstehen, oder nicht wissen, dass höhere Renditechancen meist mit erhöhtem Risiko einhergehen, ist Grund genug, über Finanzbildung zu diskutieren.

Von Detlef Fechtner, Frankfurt

Nicht nur ein Schulthema

Finanzielle Bildung ist ein Thema, das in der Schule anfängt, aber dort nicht aufhört. Und ein Thema, das Weiterungen nicht nur für die Betroffenen hat, sondern auch für die Volkswirtschaft. So dokumentiert etwa das Beispiel Schweden, dass dort ganze Kapitalmarktsegmente für die Anschubfinanzierung von Kleinfirmen (Nano Caps) entstanden sind, weil es eine dynamische Nachfrage von Retail-Investoren gibt, was wiederum mit einer anderen Aktienkultur zu tun hat, die auf einem breiteren Verständnis des Finanzmarkts in der Bevölkerung und auf bewussten regulatorischen Weichenstellungen fußt. Vor diesem Hintergrund lädt die Börsen-Zeitung zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Warum Finanzbildung nicht nur ein Nice-to-have ist“. Im Auditorium der Deutschen Börse am Börsenplatz im Herzen Frankfurts diskutieren Experten über zentrale Fragen: Wie kann Finanzbildung gelingen? Welche Best Practices gibt es? Welche Rolle kommt Banken, Fonds und anderen Finanzdienstleistern zu? Welchen Rechtsrahmen sollte die Politik schaffen?

Den Impulsvortrag für die Debatte liefert Alexandra Hachmeister, die in der Deutschen Bundesbank das Thema Finanzbildung in ihrer Rolle als Leiterin des Zentralbereichs Ökonomische Bildung, Hochschule und Internationaler Zentralbankdialog betreut.

Praxis und Wissenschaft

Anschließend diskutieren Sarah Schmidtke, Sven Schumann und Prof. Michael Heuser mit dem Publikum. Schmidtke liefert als Bereichsleiterin Banken und Gesellschaft beim Bundesverband deutscher Banken den Blick der privaten Kreditinstitute aufs Thema. Schumann ist Experte für Wirtschafts- und Finanzbildung bei der Deutschen Börse und Stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses Ökonomische Bildung Deutschland. Das Bündnis ist eine von Lehrkräften, Stiftungen, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft ehrenamtlich getragene Initiative, die sich dafür einsetzt, dass ökonomische Bildung in allen weiterführenden Schulen in Deutschland verankert wird. Prof. Heuser ist Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Das DIVA versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. In Forschungsprojekten widmet sich das Institut Fragen der finanziellen Absicherung und Geldanlage wie auch der Regulierung. Informationen und Anmeldung unter der Mailadresse s.maenecke@boersen-zeitung.de oder über die Website https://www.bzlive.de/veranstaltung/1670.