Beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 Euro-Mitgliedstaaten, beim sogenannten Euro-Gipfel, steht am 22. März ein Thema ganz oben auf der Tagesordnung: die Kapitalmarktunion. Die Euro-Finanzminister haben bereits in ihrem routinemäßigen Format, nämlich der Eurogruppe, vorgelegt. In den Schlussfolgerungen des Treffens von vergangenem Montag finden sich recht konkrete Vorschläge, wie die nächsten Schritte aussehen könnten. Aus Sicht der Kreditwirtschaft dürfte dabei insbesondere die Aufforderung an die EU-Kommission interessieren, den Verbriefungsmarkt dadurch zu revitalisieren, dass die Angemessenheit der aufsichtsrechtlichen Kapitalvorgaben und der Umfang der Transparenz- und Berichtspflichten auf den Prüfstand gestellt werden sollen.

Verbriefungen gelten als zentrales Instrument, um den Finanzierungsspielraum auszuweiten und Zukunftsinvestitionen zu finanzieren – und aus Sicht der Banken bremsen derzeit vor allem zu hohe Risikogewichte den Verbriefungsmarkt. Auch das Thema der Stärkung der Marktaufsicht in Europa sollte es beim Euro-Gipfel in die Schlussfolgerungen schaffen, ebenso wie Maßnahmen zur Reduzierung des bürokratischen Aufwands in der Finanzmarktregulierung, insbesondere für kleinere Marktteilnehmer.

Beim unmittelbar davor stattfindenden EU-Gipfel, also dem Treffen der Chefs aller 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, stehen drei Punkte im Zentrum: die künftige Unterstützung der Ukraine, die EU-Erweiterung und dabei insbesondere der mögliche Beitritt von Bosnien und Herzegowina sowie das jüngst von der EU-Kommission vorgetragene Maßnahmenpaket zur Stärkung der europäischen Rüstungs- und Sicherheitsindustrie.