Pandemie

KfW lotet nach Coronajahr das neue Normal aus

Dienstag, 2.2.: Weit, ganz weit hat die Förderbank KfW ihren bisherigen Rekord im Neugeschäft bereits hinter sich gelassen. Weil sie im Coronahilfs­programm der Bundesregierung eine Hauptrolle ausfüllt, hat sie im zurückliegenden Jahr inklusive des...

KfW lotet nach Coronajahr das neue Normal aus

jsc

Dienstag, 2.2.:

Weit, ganz weit hat die Förderbank KfW ihren bisherigen Rekord im Neugeschäft bereits hinter sich gelassen. Weil sie im Coronahilfs­programm der Bundesregierung eine Hauptrolle ausfüllt, hat sie im zurückliegenden Jahr inklusive des regulären Geschäfts einen dreistelligen Milliardenbetrag zugesagt. Bereits bis Ende September hatte sie die Marke von 109 Mrd. Euro passiert, nachdem bisher das Gesamtjahr 2007 mit 87 Mrd. Euro der stärkste Turnus war. Im März 2020 brachte die staatliche Bank im Auftrag des Bundes die Coronakredite für Unternehmen im Handumdrehen auf den Weg. Noch im Frühjahr kamen an vielen Tagen Anträge mit einem Gesamtvolumen von jeweils rund 1Mrd. Euro herein, da der Bund die Coronahilfskredite mit weitreichenden Garantien flankierte.

Inzwischen ist die Nachfrage deutlich abgeflacht, und nach einem Abflauen der Pandemie könnte das Programm zur Jahresmitte auslaufen. Doch die Förderbank sieht sich längst mit der Forderung konfrontiert, auch in anderen Segmenten – sei es die Elektromobilität, sei es künstliche Intelligenz – mit günstigen Darlehen im großen Stil eine Finanzierung anzuschieben. Am Dienstag, wenn das Management die Neugeschäftszahlen für 2020 präsentiert, wird es vor der Frage stehen, wie die neue Normalität nach dem Ausnahmejahr aussehen könnte.

Auch die Frage der Nachfolge von Bankchef Günther Bräunig steht im Raum: Er geht voraussichtlich zur Jahresmitte in den Ruhestand. Die Namen von Finanzstaatssekretär Jörg Kukies und Vorstandsmitglied Ingrid Hengster sind schon gefallen, über das Thema wird im politischen Berlin noch gestritten.