Finanzmarktkalender30. November – 12. Dezember

Klimakonferenz COP28 beginnt

In Dubai beginnt die 28. Weltklimakonferenz. Erstmals sollen in einem Bericht die bisherigen Bemühungen für mehr Klimaschutz und Klimaanpassung festgehalten werden. Auch das Thema der Dekarbonisierung, der Abkehr von fossilen Brennstoffen, wird die Konferenz beschäftigen. Echte Ergebnisse sind aber mehr als fraglich.

Klimakonferenz COP28 beginnt

30. November – 12. Dezember

Klimakonferenz COP28 beginnt

In Dubai beginnt die 28. Weltklimakonferenz. Erstmals sollen in einem Bericht die bisherigen Bemühungen für mehr Klimaschutz und Klimaanpassung festgehalten werden. Auch das Thema der Dekarbonisierung, der Abkehr von fossilen Brennstoffen, wird die Konferenz beschäftigen. Echte Ergebnisse sind aber mehr als fraglich.

Von Anna Steiner, Frankfurt

In Dubai beginnt am kommenden Donnerstag, dem 30. November, die 28. Weltklimakonferenz (COP28) der Vereinten Nationen. Erwartet werden Teilnehmende aus 198 Staaten sowie zahlreiche Vertreter von internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Bis zum 12. Dezember werden dort die globalen Klimaziele debattiert. Wichtigstes Ziel ist die Begrenzung der weltweiten Erderwärmung auf weniger als 2 Grad, besser 1,5 Grad. Darauf hatten sich die Staaten bei der Klimakonferenz vor acht Jahren in Paris geeinigt.

Kaum Fortschritte

Auf der Agenda in Dubai steht unter anderem ein sogenannter "Stocktake". In einem gemeinsamen Bericht, für den Wissenschaftler Unmengen an Daten und Informationen ausgewertet haben, soll der Wasserstand gemessen werden. Die bisherigen Maßnahmen, die die Staaten ergriffen haben, reichen laut Weltklimarat (IPCC) jedoch noch lange nicht aus. Dem aktuellsten Bericht des IPCC zufolge würden die derzeitigen Maßnahmen zu einer Erderwärmung von 2,8 Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts führen. Erstmals wird der Stand der derzeitigen Klimaschutzbemühungen überprüft und festgehalten. Künftig wird diese Überprüfung der Pariser Ziele alle fünf Jahre erfolgen. Wie in jedem Jahr ist es fraglich, ob es davon abgesehen konkrete Ergebnisse geben wird. Dabei drängt die Zeit. 2023 dürfte das weltweit wärmste Jahr werden. Extreme Naturereignisse nehmen weiter zu – wie sich nicht zuletzt im Sommer im libyschen Derna auf grausame Art zeigte. Der IPCC rief daher zuletzt die Politik dazu auf, die grüne Transformation auch im privaten Sektor voranzutreiben. Entsprechende Rahmenbedingungen müssten ehrgeiziger werden, so die Klimaexperten.

Schwieriges geopolitisches Umfeld

Gleichzeitig findet die Konferenz in einem schwierigen geopolitischen Umfeld statt. Der Krieg Russlands in der Ukraine ist nicht beendet. Zudem ist mit dem Konflikt in Israel und dem Gazastreifen ein weiterer Krieg hinzugekommen, der die Verhandlungen stören könnte. Beobachter halten eine Instrumentalisierung der Konferenz für möglich. Auch die Polarisierung nimmt immer weiter zu. Schon im Vorfeld der Konferenz zeichnen sich große Spannungen zwischen den westlichen Industriestaaten und einigen Akteuren in der Region ab, wie beispielsweise dem Iran.

Dubais Glaubwürdigkeit

Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten richtet in diesem Jahr ein Land die Klimakonferenz aus, das durch seine Ölexporte reich geworden ist. Das Thema der Dekarbonisierung wurde in den Berichten bislang meist umschifft. Erst im vergangenen Jahr wurde aus der Abschlusserklärung der Kohleausstieg kurz vor Ende noch herausgestrichen. Dass Ausrichter Dubai einen Passus zur Dekarbonisierung der Ölstaaten und -gesellschaften glaubwürdig vorantreiben wird, ist mehr als fraglich.

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